Schlafender Garten

Endlich schwand das Dunkel der Nacht

Leise und unbemerkt kam der Morgen
dunstiges Nichts in seinem Gepäck

Ich überlegte nicht lange – ihm war so bange 
dem kleinen feinen Nebeljungen

Ich machte ihm Mut – sah mich um – trat
in den Garten der schlafend bezaubernd lag
dicht mit gefallenen rötlichfarbenen
Blättern bedeckt

Betrat samtweiche Wege und es dämmerte mir
sachte daß hier der Garten das Haus bewachte

Verwunschene Pfade die mich quer durch
verblühte Rosen und verlassene Lauben führten

In des Gartens Tiefe hörte ich Wispern
als wäre ich selbst die Rose an der zer-
fallenden Mauer und ich sah dass ich schlief

Raschelnde Blätter und welke Blüten
Ihr Hoffen klang wie heiseres Flüstern in mir

Nur noch schlafen und wieder erwachen

Sonst  war  nichts  mehr  in  meinem  Sinn

Bärenliebe

Am  Sonntagmorgen, dem 1. Advent,  besuchte ich einen kleinen Weihnachtsmarkt
im Nachbardörfchen
und wißt Ihr, was ich da fand?

Eine innige Bärenliebe, die ich sehr berührend fand.

Ich fand noch mehr, aber die Bärenliebe nahm ich im Foto mit nachhause, weil sie gar zu schön war.

Flaumige Feder

Puste die kleine flaumige Feder in den Wind
lasse sie fliegen und sieh doch
wie sie sich um ihre eigene Achse dreht

immer weiter in die Höhe treibt  –  bis sie
von einem fast blätterlosen Apfelbäumchen
aufgefangen wird – sich müde in eine seiner
Astkerben legt und nicht mehr bewegt

Im nächsten Jahr wird es (vielleicht) eine süß duftende
Apfelblüte geben die einen Federhut
an ihrer allerschönsten Stelle trägt  …

Ist das nicht eine ganz wunderhübsche Vorstellung?   🙂

Älter werden

Wenn wir hübsch gealtert sind an Weisheit und an Jahren

Graues Weiß in unsren Haaren tragen
Knirschen in den Knochen hören
diese Töne uns verstören

Der Rücken jammervoll beim Bücken
spricht:
Ach bitte  –  Vorsicht  –  eile nicht

Dann kannst du immer noch im Nebel gehen
und Blätterrauschen gut verstehen
wenn sie nicht zu leise flüsternd wispern

Deine Augen sehen so wie früher immer
doch ohne Brille geht es nimmer   🙂

Wir sind die Grauen und die Schlauen  – denken wir
und irren sehr  …
Irren fällt uns nicht sehr schwer

Wir zeigen Falten
und verwalten immer noch die Lust am Leben
hören Töne und Gesänge – laute und auch leise Klänge

Sehen täglich neue Wunder
öffnen uns hier voll Behagen  – lächeln leise –
und    fast    weise

Nein, nein, ich habe noch keine weißen oder graue Haare, aber älter bin in inzwischen schon geworden  🙂

 

 

 

 

 

 

Ein altes Gedicht

Es ist aus dem Jahr 2008. Meine Tochter war sehr krank und ich machte mir Luft in diesen Zeilen. Ich weiß gar nicht, ob sie es je gelesen hat.
Wieso es mir jetzt wieder einfiel? Vielleicht ist es die Jahreszeit… , aus der natürlich auch mein aktuelles Foto stammt

Jeder Mensch hat einen Bauch

Er sitzt in der Mitte und man braucht ihn auch

Auf dem Wege zu dir da findest du ihn
Ursprung des Lebens von Geist und Gefühl

Die Kraft aus dem Bauch ist gewaltig und stark
Nutze sie aus und baue darauf

Dein Bauch entscheidet – Du hinkst hinterher
Lasse IHN denken  –  ER  wird dich lenken

Ärger der auf deinen Magen schlägt
schädigt die Kraft die Schmetterlinge schafft

Spüre das Kribbeln in deinem Bauch
und sieh die Wunder der Welt
Nur mit dem Bauch verstehst du sie auch

Hier sitzt dein Zentrum – dein einziges Leben
Nimm ihn an deinen Bauch und halte ihn warm
Nimm ihn doch einfach in deinen Arm

Mensch ohne Bauch? Hier fehlt jeglicher  Sinn
Womit soll er denn denken? Etwa nur mit dem Hirn?

Schlaflos

Wenn die Zeit sich dehnt
und nur noch steht

Der Augenblick nicht verrinnt
der Glockenschlag spinnt
und nicht mal beginnt

Dann wappne dich
sieh in den Himmel
und zähl alle Sterne
sie berichten dir gerne

Was liegt in der Luft
und im Dunkel der Nacht
die sonst von vergehenden
Minuten bewacht

Der Tag hatte dich gerne
doch nun liegst du wach

Es dehnt sich die Zeit
und der Morgen ist weit …

 

So geschehen in der vergangenen Nacht…  😦

 

Ich möchte so gerne

im Schwerelosen tanzen
in Leichtigkeit schweben und
am Tage noch an Märchen erzählenden
Träumen weben

 

Jugend finden für einen zeitlosen
Moment in dem sie sich
in einem der Traumnetze fängt

 

Aus hauchfeinem
Schmetterlingsflügelflattern
ist der Vorhang gewebt der sich bei
Nacht und Nebel stets auf´s Neue
über meine vergehende Jugendzeit legt …

 

Die Blätter fallen

Wie   seltsam  ist   es

durch  gefallenes  Laub  zu  gehen
die Füße ins Rascheln toter Blätter
zu setzen

sich am Wunder der Vergänglichkeit
zu erfreuen  –  niemals zweifelnd am
neuen Werden  –

und die farbige Pracht zu genießen
die uns Mutter Natur zum
Schwanengesang der Blätter bereitet

Meine Worte sind schon vor einigen Jahren – im November 2015 – entstanden, aber sie sind ja heute genau so aktuell wie damals