Ich las ein Buch. Nicht, dass es ungewöhnlich ist, dass ich ein Buch lese.
Das Gegenteil ist der Fall, denn ich lese ständig 🙂
Es ist auch nicht so, daß ich nichts anderes zu tun hätte, aber ohne Buch
fehlt mir ein Stück vom Glück …
Ich lese, seitdem ich acht Jährchen alt wurde, aber je mehr ich lese,
um so mehr denke ich, daß ich viel zu wenige Bücher kenne …
Bei meiner Tochter Nr. 1, der Ältesten, lag ein Buch herum mit einem Titel, der mich ziemlich neugierig machte.
*Die Bücherdiebin* von Markus Zusak, einem Schriftsteller, der in Sydney lebt und den ich bisher nicht kannte.
Seine Eltern stammen aus München, bzw. aus Wien. Hier liegen also seine Wurzeln und ich verstand, wieso er ein so unendlich trauriges Buch verfasste, in dem ich viele poetische Stellen fand,
die mich bis ins Mark trafen und andere, die mich anrührten, aber
auch zum leise Lächeln brachten.
Ein Buch über die Zeit des Zweiten Weltkrieges…
Die Kindheit eines kleines Mädchens, zehn Jahre alt, das zu Pflege-
eltern gebracht wird und auf der Fahrt dorthin auch noch sein Brüderchen sterben sieht.
Ein Buch, das der Tod schrieb, eine Zeit, in der selbst der Tod verzweifelte, denn auch er hat ein Herz – so finde ich es in diesem preisgekrönten Buch aus dem Jahr 2005.
Immer wieder finde ich wundervolle Stellen, die ich mir aufschreibe, weil ihre Botschaften meine Seele finden
Seite 100
*Es ist nahezu unmöglich, einen Mann nicht zu mögen, der Farben
nicht nur bemerkt, sondern sie auch anspricht *
Ich finde Worte und Sätze, die mich begeistern
*In ihren Augen stand die Sonne*
(ein kleines Mädchen, mitten im Krieg, das einen Bonbon ergattert hat)
und dann wieder die Überschrift zu einem neuen Kapitel
*Es war Montag und sie tanzten auf einem Seil zur Sonne*
Fünfhundertfünfundachtzig Seiten hat dieses Buch, in dem ich so viel Trauriges, Fürchterliches und so überaus Menschliches und Liebenswertes fand und auch immer wieder die Hoffnung,
dass es neben allem Grauenvollen auch die Güte gibt.