Und immer wieder Bücher

Im Laufe der Jahre las ich sehr viel,
Bücher, die leicht und seicht waren
Bücher, die mein Herz erwärmten
Bücher, die mich zum Nachdenken brachten
Bücher, die mir Unbekanntes und Wissenswertes
auf silbernen Tabletts servierten
Bücher, die mir ans Herz wuchsen
Bücher, die mir von Schwerem erzählten,
die ich fast nicht begonnen hätte, weil ich
mich oft vor allzu Schwerem drücken möchte
und die mich dann in einer Weise faszinierten
und in ihren Bann zogen, wie ich es nie für
möglich gehalten hätte.

Mit anderen Worten, ich lese eigentlich immer 🙂
wenn ich nicht gerade etwas Wichtigeres zu tun
habe *g*

Vor einiger Zeit las ich in einem etwas aberteuerlichen
Buch folgenden Satz

Sein Ton war warm, jedoch leicht eisenhaltig

(Schließt das eine das andere nicht aus?)

 

Ich staunte so laut, daß mein Mund fast offenstand.
Was für eine raffinierte Formulierung, welch geniale
Redewendung; aber fehlte da nicht noch ein klitzekleines
Wörtchen?
Beim Lesen lief es mir eisig den Rücken herunter und das
Buch, von dem ich bis dahin dachte, es sei mittelmäßig,
zeigte mir die Güte eines Meistererzählers und von diesem
Moment an wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte
wohl weitergehen würde…

Leider habe ich inzwischen Autor und Titel des Buches
vergessen und ich vermute, daß es nur dieser eine Satz
war, der mich wirklich beeindruckte…
Den Satz hatte ich mir in meinem aktuellen Kritzelbüchlein
notiert, nichts sonst dazu.

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfützenlicht

Eine Pfütze im Sonnenlicht
Glitzernde Kringel die sich
erwartungsvoll spiegeln

 

Sonnentrunkene Gräser
die im Nachmittagslicht baden
und mein Enkelchen

 

mit den goldenen Löckchen
das sich bewundernd
vornüber neigt

 

 

Ein Glücksmoment, den ich aufhebenswert finde

 

 

 

 

 

 

Ich wäre so gerne

Wie gerne wäre ich wieder jung
nein, nein, keine siebzehn oder
zwanzig Lenze jung – oh nein
eher so um die neugierige voll
aufgeblühte fünfzig herum 🙂

Da lief ich noch leichtfüssig
als wäre ich ein junges Reh
heute tun mir die Füsse
viel zu schnell auf dem
weichesten Boden schon weh 🙂

Früher schäumte meine Lebensfreude
am Abend noch über und ich liebte
das Lachen – machte zum Erstaunen
von losen Bekannten die
verrücktesten unnützen Sachen

Heute ist alles anders
und besser ist es nicht …
Es muß daran liegen, dass man das
Älterwerden weder üben
noch korrigieren kann …

Ich liebe und lebe   –
wünsche und lache und im Stillen
mache ich zu gerne immer noch
völlig unnütze Sachen *g*

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehnsuchtsvoll

Wenn Tage duster  –  wenig  Licht
Endlosnächte  dich  entsetzen
Freude flüchtet  –   sich versteckt
Kummer sich mit Frust verbündet
und noch Schlimmeres verkündet

Wird es Zeit für Meeresrauschen
Strände die den Wellen lauschen
Burgen mit sehr hohen Zinnen
Türmen die dir Träume bringen
blauen Blüten satten Wiesen
in denen bunte Wunder spriessen

Sehnsucht brennt  –  drängt
siedendheiß  –  schmeckt nach
Licht und Sommerwind

Sieh die Falter wie sie fliegen
in Sonnenstrahlen baden sich
tanzend durch die Lüfte wagen

LASS     DICH     TRAGEN

 

 

 

 

Momente

Momente und Augenblicke

kaum erkannt und schon
in vergangener Zeit
angelangt

 

Doch mancher Moment
möchte bei dir verweilen
sich mit dem Vergehen
ganz und gar nicht beeilen

 

Du hältst ihn fest
baust ihm ein Nest

 

Er schlüpft hinein
und du deckst ihn zu

 

Erinnerung
wird er im Nu …  🙂

 

 

Viel zu schnell sind die schönen Momente vorüber; bei den weniger schönen haben wir oft den Eindruck, als würden  sie länger verweilen  🙂
Schönes möchten wir halt nicht so schnell wieder hergeben.
Wir möchten es ein Weilchen behalten und uns daran erfreuen…, aber die Momente kommen und gehen. Es liegt nicht in unserem Ermessen, den einen länger zu behalten und einen anderen schnell wieder loszulassen 🙂

Vergnügte Worte

Wenn dir die Worte
auf der Nase herumtanzen
dich kitzeln und sticheln
sich biegen vor Lachen

während du erfolglos versuchst
einen tiefernsten Vers zu machen
dann wird es Zeit – ihnen gehörig
den Kopf zu waschen

Sie schlucken und spucken
Sprechblasen blubbern und sie
tanzen weiter vergnügt ihren
Wortereigen

Da siehst du es ein
Fröhlich sind sie und guter Dinge
Du solltest sie nicht
zum ErnstSein zwingen

(Die Zeit zum Ernstsein lauert sowieso schon auf ihren Einsatz)

Auf meinem Foto seht Ihr nach langer Zeit mal wieder eine meiner Collagen.
Ich habe sie Kopfputz genannt und muß in einer sehr übermütigen Laune gewesen sein,
als ich sie erschuf. So blass ist sie nur hier auf dem Foto, real leuchtet sie und freut sich
ihres Lebens 🙂

Meine Worte von heute stammen aus einer Nacht im  März 2011 .
Ob ich nicht schlafen konnte, weiß ich nicht mehr, aber es könnte durchaus sein…

Ist es nur Graffitikunst

oder könnte es vielleicht doch das Versteck von Aladins Wunderlampe sein?
Suchen wir sie nicht schon so lange, weil uns vor Kriegen so entsetzlich bange ist
und freiwillig scheint keiner zu Frieden bereit?

Hätten wir also Aladins Wunderlampe, könnten wir sie blitzeblank reiben und dabei unseren innigsten Wunsch voller Inbrunst laut und deutlich sprechen.
Im Handumdrehen wären alle Waffen verschwunden, so, als hätte es sie nie gegeben. Die Menschen könnten aufatmen und sich ihrem Tagewerk widmen.
Sie brauchten nicht mehr zu flüchten, sondern sich von den reifen Früchten im eigenen Land ernähren…

Vermutlich hat noch nie einer hinter dieser Tür, die wie pure Graffitikunst wirkt, gesucht…

Ist Friede auf Erden denn wirklich soooo unmöglich?

 

 

Ein Sonnentag

Sieh doch wie die

Rosenfülle über alte

Gärten fließt, wie

Brombeerranken

dich bedrängen

während tief im

hohen Grün verborgen

leises Murmeln über

Steingesichter

quillt und dein Herz

vor Freude schwillt …

 

 

 

Als ich mir gestern meine Rosenstöcke (zwei an der Zahl 🙂 ) genau betrachtete, fand ich doch tatsächlich eine dicke pralle Knospe, die bald aufbrechen möchte. Sie hatte gerade Besuch von einem Marienkäferchen und es flog auch nicht weg, als ich fotografieren wollte. Hurra, ein Marienkäfer ist mit auf meinem Bild! Kommt ja nicht alle Tage vor 🙂 , nur deshalb erwähne ich es *g*