Verlorenes Blau

Verlorenes Blau schlief in der Wiese
träumte von blassrosa Veilchenschaum
rauchgesprenkelten Tupfengesellen
honigfarbenen Glockenblüten

Von jungfräulich Weiß im Blütengewand
mit zartmaschigen Schleierspitzen
sah fröhlich hüpfende Zwergenmützchen
mit zimtduftigen Nasenspitzchen
und traumverhangene Lilienhüte die
von oben herab über Grasbüschel wippten

Ein kleines rostiges Rot band sich
indessen das schlafende Blau behend
auf den Rücken um damit Purpur
Zinnober den Typ von gegenüber mit
farbenfrohem Übermut zum Blühen
zu locken und nicht mehr trübselig
herumzuhocken  … 🙂

 

 

 

 

Auf die Spitze getriebener Unsinn.

Solltet  Ihr einen echten Sinn darin entdecken,
dann war es ein Versehen von mir 🙂

 

 

 

Der Augenblick

Du wirst ihn nicht vergessen

den Augenblick

der dich in seinen Armen wiegt

und lächelt wenn er spricht

dich sanft umfasst – der herzhaft lacht

wie´s keiner dir je beigebracht

der noch in eisigkalter Nacht

an deinem dunklen Bettchen wacht

am Morgen singt

und knusprigfrische Brötchen bringt

Ihn wirst du immer    l   i   e   b   e   n

Es gibt Momente, die unvergesslich bleiben …

Du bist verletzt

Manchmal fühlst du dich verletzt
von Gefühlen gehetzt und von
Worten entsetzt

Du schluckst
und möchtest versinken   –   einen
Fingerhut ewigen Vergessens trinken

Da findest du dich plötzlich zwischen
frisch gepflügten Feldern und nach
Apfel duftenden Blüten wieder

Hörst nur noch das Plätschern des
kleinen Baches – spürst das Wehen des
Windes und fühlst dich sachte und
behutsam aufgehoben

Deine Verletzungen schwinden
du spürst sie  nicht mehr

 

 

 

Weltenzauber

Wenn die Welt verzaubert wäre
Glück sich auf leisen Sohlen
eingeschlichen hätte
Gedankenloses kaum noch zu
finden wäre –  Gewalt sich auf
Nimmerwiedersehen
verabschiedet hätte

Der Mensch wieder um seinen inneren
Reichtum wüßte
Machtgelüste und gieriges Streben
aus Menschenherzen verschwunden
wären  –  alle Quellen reich sprudelnde
Freude verkündeten  –  Wälder keinen
Kahlschlag und entsetzlich sinnloses
Abholzen fürchten müßten

Sorgsames sich ausbreitete

 

Wissen und heitere Gelassenheit
mit unerschütterlicher Liebe lehren
würde  –  Rosen ihre Dornen als
nutzlosen Ballast abstreiften
Lebensfrohes seine Düsternis ablegte

und endlich wieder
um sein Wichtigsein wüßte

Menschen sich in Frieden in die Arme
fielen und nicht gewaltsam gemordet
und hingerichtet würden
dann hätte sich endlich bitter
notwendiger Zauber über
erdenvergängliche Welten gelegt

 

Diese Zeilen von mir aus dem frühen Jahr (es war Februar) 2014 musste ich Euch unbedingt zeigen. Wie wundervoll wäre es doch, könnten sie den realen Weltzustand beschreiben, aber leider sieht es um uns so mies und traurig aus, voller Gewalt
und Kriege scheinen an der Tagesordnung zu sein  –  in allen Teilen der Welt …


 

 

Bummel durch meine Lieblingsstadt

Ein Bummel durch meine Lieblingsstadt, die
eine sehr lange Einkaufsstraße hat

Doch in den kleinen Gassen liegen die drolligsten
*Geheimnisse*  verborgen, die der Tourist so
leicht übersieht

Es ist nicht das Schloß, das hoch und
eindrucksvoll über der Stadt thront,
ach nein, es sind die kleinen Überraschungen,
wenn man lange nicht mehr da war.
Alte schöne und interessante Geschäfte
verschwinden und Neues zieht ein, das meist
nicht lange bleibt…
Eine Boutique, die man nur wegen ihres
Namens nie vergaß, befindet sich plötzlich
ein paar Meter vom alten Geschäft entfernt
wieder.
GLÜCK  steht im Schaufenster geschrieben
und ich verweile ein Weilchen, weil es sich gar
zu schön anhört   G L Ü C K
Reingehen ist nicht notwendig 🙂
Mir reicht der Augenblick, der Moment des
Erkennens …

Ich verlasse die lange Straße Richtung Fluß
und finde was ich suchte. Es hat sich verändert,
sieht fast wieder aus, wie es vor vielen Jahren
mal aussah.
Ein kleines Stückchen *Heimat* ist auferstanden.
Schön ist das

 

Frühlingszauber

Als ich noch zaubern konnte

nahm ich vom Sternenstaub
aus der Nacht mischte Tageshelle
hinein und mit einer Handvoll
Frühlingsblühen rührte ich alles
im großen irdenen Topf  des
Lebens gut um  …

 

Gab dem Wunder der Farben
seinen
ihm zustehenden Raum
und traum
verloren erwachte ich
auf meiner
Wolke mit der
Hausnummer sieben

Die blauäugig blickende Acht
erkannte ich dicht daneben und
beide lächelten sich wissend an

 

Siehst du dann wie
Krümel wandern und Staubpartikel
in Sonnenstrahlen  baden

 

Dann weißt du dass meine
Frühlingsmischung
geglückt ist 🙂

 

Heute abend bin ich mal wieder in meiner Gedichtedatei versunken
und fand im Frühling 2016 diese Worte von mir.
Nein, sie sind nicht neu und mit dem Zaubern habe ich tatsächlich
aufgehört, es ist halt heutzutage schwierig mit dem Zaubern, ich
verwechsle ständig die Zutaten 🙂
Nur manchmal, da gelingt mir noch ein klitzekleiner Zauber und ich
strahle  ⭐

 

 

Trotz allem – Frohe Ostern

Ich wünsche Euch ein Osterfest
mit einem bunten Eiernest

Sonne sollte scheinen und sich
mit grünem Duft vereinen

Schlüsselblumen wünsch ich auch
und leuchtendbunte Tulpenbüschel

In Wiesen sollten Farben spießen
und Freude sich im Schwall ergießen

Vergeßt den Schnee und hofft auf
Sonnenstrahlen – laßt doch den Winter
weiter prahlen

Beachtet nicht was er auch spricht
er gähnt schon lange seht ihn an

 

Mit seiner allerletzten Kraft hat
er sich mühsam aufgerafft und
hinkt   zu   seinem   Ruheplatz   🙂

 

 

Ein Tag vor Ostern

 

Es war ein Tag vor Ostern, als alle Hasen schliefen

 

Doch einer wachte und sah in die Ferne, denn aus der Ferne
mochte er die Menschen sehr gerne

Aus der Nähe schienen sie ihm bedrohlich und seinen Kindern
schärfte er ein, nie ohne Vorsicht ihnen gegenüber zu sein 🙂

Und er dachte auch an seine Vettern und Basen, die Kanickel
in den Ställen hinter den Menschenhäusern.
Sie wurden gehätschelt, über die Jahre gut gefüttert und die
gleiche Hand packte sie irgendwann an ihren langen Ohren, die
sie aus unerfindlichen Gründen Löffel nannten, und ohne
Vorwarnung schlachteten sie ihre gut gefütterten Stallhasen …

Da mußte man als Hasenvater vorsichtig sein und den vertrauens-
vollen Kleinen immer wieder Vorsicht predigen.

 

Veilchen, Veilchen überall

Blaues im Grün seh ich blitzen

Ein vergessenes Osterhasenpapier?
Ein kleines blaues gläsernes Tier?

Ich pirsche mich an – robbe durch´s
Gras zu der Stelle wo gestern nur
ein bibberndes blasses Blümchen saß

Kein Tierchen – kein hingeschmissenes
Bonbonpapierchen

N e i n !!!

Blauleuchtende Veilchen sind freudig erwacht

Ich gucke verdutzt –  sie lachen mich aus und
blinzeln vergnügt aus dem Gräsergrün raus 🙂

 

 

Das vermooste Wieschen ist zur Zeit voller Veilchen
und sie samen sich immer weiter aus – rings ums Haus
und um die vielen Treppen herum