Schönheit im Altern

Gerda bat um Beiträge zum Altern und in meiner eigenen Gedichtedatei fand ich ein sehr gut dazu passendes, wie ich glaube …
https://gerdakazakou.com/2023/06/29/tagebuch-der-lustbarkeiten-ausstellung-besuchen-back-to-athens-ageing-machst-du-mit/?

An manchen Tagen
versinke ich in die
Schönheit des Alterns

In die Ästhetik
die Hinfälliges
in sich birgt

Vergängliches
zeigt sich ehrlich
und offen

Vollkommen
unverblümt und
gänzlich ungeniert

Mir schien es wie Urlaub

noch einmal ein Blick vom Wehrsteg, der zwei Ortsteile HD`s miteinander verbindet.

Bei meinen inzwischen nicht mehr notwendigen, aber eine Zeitlang fast täglichen Fahrten in eine der vielen Kliniken der Stadt kam ich mit dem Autochen immer mal hier vorbei und ich fragte mich, wohin dieser seltsame Steg wohl führen möge.

Inzwischen weiß ich es ja, aber er zieht mich nun magisch an, dieser unübliche Weg zu einem kleinen kaum bekannten Museum, bzw. einem Künstlerhaus, klein, aber so, daß es sehr originell  sein könnte. Ja, es ist der Weg, es ist der Steg selbst, erst danach  das Haus …
Es ist auch die Andersartigkeit des Neckars, hier an dieser Stelle, die auf mich so anziehend wirkt.

Sommerzeit ist ´s

Jeder von Euch ist schon mal über einen hölzernen Steg gegangen und hat auf ihm einen Fluß, oder ein Flüsschen, überquert.

Gesehen hatte ich die scheinbar uralte Brücke immer nur im schnellen Vorbeifahren. Ich sah keinen Anlaß, über sie nachzudenken, geschweige denn, sie zu betreten.
Eine stählerne Treppe führt hinauf und nur Fußgänger und Radfahrer können sie nutzen.
Kommt man endlich oben an, ist es schon wie ein Sommermärchen und ein kleines Abenteuer,  von hier auf die andere Seite des Neckars zu gehen, aber auf der anderen Seite liegt ein Haus, das Haus amWehrsteg,  und da wollte ich hin.
Ein versteckter Ort, von dem mir gar nichts bekannt war, bis ich in einem Journal der Metropolregion Rhein-Neckar blätterte.  Da war es abgebildet.  Das Haus am Wehrsteg ist ein Künstlerhaus mit Ausstellungsbetrieb für zeitgenössische Kunst und ich hatte es zuvor weder irgendwo gesehen, noch etwas von ihm gehört. Und das fand ich schon fast unerhört, wohne ich doch schon mehr als mein halbes Leben nur wenige Kilometer entfernt  und dachte, ich würde inzwischen fast jeden Winkel der alten Stadt kennen 🙂     Offenbar eine überhebliche Fehleinschätzung *g*

Dieser Sonntag lud zu einem Abenteuerchen ein und für mich war es wirklich ein Abenteuer,  über diese sehr hoch gebaute Brücke zu gehen, auf die dicken alten Bohlen zu treten, dabei aufzupassen, daß mich keiner der vielen Radfahrer überfährt und gleichzeitig nach allen Seiten zu fotografieren. Ich bin ein Angsthase und eine leise unterschwellige Angst ließ mich wirklich keine Sekunde los, denn dieser Steg (mehr ist es ja nicht,worauf ich gehe) war schmal und in der Hitze wirkte er wackelig, aber wohl nur auf mich *lach*

Auf der anderen Seite fand ich tatsächlich dieses wundersame Haus, aber ich hatte die Öffnungszeiten nicht bedacht. Es war geschlossen… Na ja, irgendwann komme ich auch da noch hin.

Auf dem Foto seht Ihr nur einen kleinen Neckarteil, einer, der sich für eine Zeitlang einen eigenen Weg sucht, bis ihn die *Mutter* wieder zu sich ruft 🙂
Der Steg, auf dem ich ging, ist um einiges höher.

Sommerliche Hitze

Als der Sommer begann
da schlief ich nicht und keinerlei Schatten
huschten durch mein Bewußtsein
Keiner störte mich beim Denken und Dösen

 

Doch dann kam die Hitze
Jeder Lufthauch hielt seinen Atem an

 

Welke Blätter von Rosen segelten
müde von Sträuchern herab
und ohne Bewegung blieben sie liegen

 

Hitze überrollte uns
Sie war die einzige die noch ein
Ziel hatte

 

Wo blieben ihre Gefährten
Blitze und Donnergetöse?
Selbst der Wind spürte die bleierne
Müdigkeit

 

Alles stand still und lauschte …
Auf was
das wußte schon keiner mehr

 

 

Noch ist alles still, aber es ist viel zu still. Nicht mal ein in der Ferne vorbeirollendes Automobil
ist zu hören. Die Sonne hat sich versteckt und mein Bild ist noch vor dem angekündigten Gewitter entstanden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Heiße Tage

Im gleißenden Licht
allzu hitziger Tage
ertranken meine Gedanken

Erst die Sanftheit
der
Abendsonne
brachte mir einen Teil
von ihnen wieder  …

Nach den verschollenen
suche ich bisher
vergebens    🙂

 

 

 

 

 

Mir scheint, all meine Gedanken kamen mir in der Hitze abhanden
Hoffentlich finden sie mich in der Abenddämmerung  wieder    🙂

 

Träumer

Träumer

Du wanderst durch Wolken
greifst nach den Sternen
pflückst Sternenblüten die
nie welken

Wolkentau netzt deine Lider
leicht tanzt du durch deine
Gedanken – überfliegst trennende
hochaufragende Schranken

Du fliegst in die Ferne
fast hinter die Sterne
Es trägt dich die Zeit
nun ist´s nicht mehr weit

Breite Flüsse stürmende Meere
überquere schwebe und bebe
Sieh doch sich öffnende Pforten
an traumhaften Orten

Du erkennst eine Welt
für dich nur bestellt

Ein uraltes Haus dort in der
Senke zwischen den Dünen
hinter Ranken versteckt
schon kannst du sie fühlen

Es wartete lange im
nebeligen Morgen gut verborgen
Nun liegt es im Licht und du hörst
wie es spricht …

Es ist ein älteres Gedicht von mir.
Zweitausendundzwölf im August schrieb ich die erste Version,
die ich inzwischen ein klein wenig verändert habe *g*, so wie es halt meine Art ist.
Ich lese mir meine eigenen Zeilen durch und bekomme neue Ideen dazu…

Mutvoll

Stark magst du mich

mutvoll und voller Elan

 

Ich mag auch

solche Menschen

 

und ganz besonders

liebe ich ihre Schwächen

weil sie das Liebenswerte

so fein gezeichnet

und deutlich zeigen

 

Das sich unter dem

Mutvollen gut verbirgt …

 

 

 

 

 

 

 

Wunsch um Wissen

Ich möchte

die Gedichte der Welt kennen
ihre Erschaffer – um ihre Gedanken
wissen
und um das Licht ihrer
Herzen 
das in ihren Augen blitzt

Was möchten sie sagen
wem es erzählen
wenn nicht der ganzen Welt
vereinten Seelen denen das
Wunder der Sprache gefällt

Unerfüllbar wird dieser Wunsch wohl sein,
aber es ist schön, davon träumen zu können

 

Mein Herz

Mein Herz sprang
in die Morgenröte

und glockenhell
war sein Gesang

weil ihm der Sprung
so   gut   gelang

Es roch den Duft
von blassem Blau

von reifen Früchten
auf den Feldern

von Zimt und süßem
Honigkuchen

flog durch weiche Wolken
leicht wie eine Feder

schwang seine Flügel
einmal nur

und war schon bald
der Liebe
auf  der  Spur