Distelschön

Am Wegrand noch Schlamm und letzte Pfützen aber auch
leuchtend blau-violettes Distelgestrüpp

 

Und es rührt mich in seiner ruppig struppigen  Einfachheit
Unkrautig schaut es mich fast treuherzig an

 

Und ich drück auf den Knopf    –   weil ich einfach nicht anders kann

 

 

Ihr dürft auch lachen über mein struppig violettes Distelbild mit dem hellen
WuschelGefussel,
hinter dem sich kleine blau-violette Köpfchen aus dem Gewuschel recken

 

Alltäglich oder auch die Tasche in der Tasche

Täglich ist sie um mich und nachts
ruht sie sanft   –
immer am gleichen Fleck

Es sei denn, ich nehm sie da weg

Dann darf sie mein Lastesel sein
und mit ihrem Inhalt passt sie in meine
Handtasche nicht mehr hinein

 

 

 

Sie ist sehr praktisch und so schön bunt, daß ich sie auch immer schnell
in den Tiefen meiner Tasche wiederfinde, die sich zu gerne
etwas einverleibt und
es dann nicht mehr hergeben mag , es sei denn, ich schütte den ganzen Inhalt
aus und wühle im Gesamtsortiment 🙂

Meine Kinderseele

Weit geöffnet ist meine Kinderseele

Protzgehabe und aufgeblasene Bizepsarme sind mir ein Greuel

Kampfmaschinen sind Menschenfresser
die niemals Liebe zu Wesen und Dingen verspüren
Wälder und Wiesen hassen
Bäume köpfen und Leben zerstören

Meine Kinderseele quält sich und weint

Eigentlich wollte ich einen lieben und netten Text schreiben, aber etwas in mir sah so viele schreckliche Bilder, dass sich meine Worte fast ohne mein Zutun veränderten und ich mußte mich damit zufrieden geben.  Die neuen gaben keine Ruhe, bis ich sie hingeschrieben hatte.

Aber ein friedliches Bild, das durfte ich einsetzen. Das erlaubten sie mir …

Sonniger Morgen

Wunderlich leicht schien mir der Morgen

Die Sonne strahlte in den Sonnentag
als hätte sie nie etwas anderes getan

Ich versinke in meine verwunschen
traurige Lektüre und wie wohltuend
ist die Stille die ich um mich her spüre

Ein kleines Glück spazierte leicht und
unbekümmert in meine Gedanken

und   für   einen   Moment

war ich wunschlos zufrieden

Es gibt solche Momente…   Wer kennt sie nicht ?

Auf dem Laufsteg – eine meiner älteren Collagen

Das Foto ist mir nur recht und schlecht gelungen, aber im Moment habe ich kein besseres,
und ich wollte Euch so gerne mein Collagen – Laufstegmodell zeigen.

Vor  Jahren nannten wir diese Vorzeigepuppen der großen Modehäuser noch Mannequins
und staunten sie an.  Heute werden sie Models genannt, aber Kleiderständer schienen sie mir
immer noch zu sein, wenig  Hintern und kaum Busen.
Inzwischen hat es sich aber wohl etwas geändert und die Damen sehen etwas menschlicher
aus, aber ich bin auch nicht wirklich informiert  🙂
Andere Dinge sind mir viel wichtiger…

Ich habe wieder mit einem Sammelsurium von  Materialien gearbeitet und meiner Fantasie
freien Lauf gelassen. Ich denke, das könnt Ihr ganz gut erkennen 🙂

Das Tor gegenüber

Gegenüber vom Tor steht eine Bank  eine richtig schöne    –    bequeme   –
eine mit Lehne

Keine moderne, bei der man nur in Notfällen an´s Sitzen denkt und immerzu
nur an´s Weitergehen

Da saß ich nun und bewunderte das alte Tor, das mir bisher nie aufgefallen war
Ich hatte Muße und saß lange

Die Menschen von früher sah ich hindurchgehen
eilende Hausfrauen und mit Kreiseln spielende Kinder
Ich sah Jungen in kurzen Hosen und knöchelhohen
Schuhen die hölzerne Kreisel vor sich her trieben

Eine Kutsche, die in den Hof fuhr, den Kutscher,
der einer älteren eleganten Dame beim Aussteigen
half und sich ehrerbietig vor ihr verneigte

Ich sah beide lächeln
Sie kannten sich lange und verstanden einander
Worte brauchten sie nicht

Da erwachte ich aus meiner Tagträumererei. Die Straße war leer, der Hof
mir gegenüber auch und das Tor stand immer noch ein wenig offen

Hufegetrappel hörte ich keines …

Die zweite Blüte

Eigene Rosen – zweite Blüte
Regen nässte   –  die Sonne wärmte

Ich vergass den Dünger
doch sie verziehen mir gerne

die vielblättrigen Dinger
die wir mit Worten liebkosend
R  o  s  e  n    nennen

Nun ist mein Rosenstrauß schon wieder verwelkt.
Sehr dezent wirft er vorsichtig ein Blütenblatt nach dem andern ab, so daß es kaum auffällt.

Wenn ich nicht sehr genau hinsehe, ist er schön wie am ersten Tag  🙂

Liebe, die dich berührt

Hast du schon mal die Liebe gespürt
wenn sie sachte deine Wange berührte
wenn ihr Atem dich streifte und ihr
Hauch dich mit einem Zauber belegte

wenn sie sich über dich beugte und ihre
Fingerspitzen deine Lippen küssten?

Sie beugte sich fein und leicht – schlüpfte
in deinen Traum – du ahntest sie kaum
Sie wärmte deine Kälte und breitete ihre Flügel weit
durchdrang deine Glieder und ließ sich für immer
bei dir und deiner Sehnsucht nieder

Ihre Flügel flatterten weich
Du spürtest ein Zupfen und dachtest
es wäre ein Schnupfen  …

Doch es war nur die Liebe
die dich endlich ganz sachte berührte

 

Nein, es ist kein ganz neues Gedicht. Manchmal durchforste ich meine Gedichte-Datei
und bin oft erstaunt, was ich hier finde und alle Worte sind meiner eigenen Feder
entsprungen und abgekupfert habe ich selbstverständlich nie.

So landete ich heute im Juli 2009 und fand die Liebesworte, die ihr hier lest.
Ich finde sie nicht veraltet und freue mich, daß ich sie wiedergefunden habe –
für Euch alle, die Ihr hier lest, meine lieben Freundinnen und Freunde

Meine Collage, der ich den Namen Pleitegeier gab

Ich habe damals einige Zeilen dazu geschrieben, aber man kann sie auf dem Foto leider nur erahnen…

Sinngemäß heißt es:

Der Pleitegeier rauscht durch das Land
Leute, nehmt euch in acht vor allzu großer Pracht

 

Ich glaube nicht, daß ich hellsichtig bin und an den Covid 19 dachte, dem nicht nur Menschen zum Opfer fielen. Viele kleine wunderhübsche und auch total überflüssige Geschäfte  mußten schließen, weil sie keine Hilfe bekamen oder diese viel zu spät bei ihnen ankam.

Nun gibt es viele Leerstände in den Städten und was da nachkommt, wage ich mir gar nicht vorzustellen.