Wer es schafft
seiner Begabung
Flügel zu verleihen
mit den Vögeln zu pfeifen
sie für sich singen zu lassen
wird auch das Fliegen lernen
und
alle seine Träume
selbst in dunkelste Tage
hinein retten …
Wer es schafft
seiner Begabung
Flügel zu verleihen
mit den Vögeln zu pfeifen
sie für sich singen zu lassen
wird auch das Fliegen lernen
und
alle seine Träume
selbst in dunkelste Tage
hinein retten …
Hat man so etwas schon gesehen? In der vergessenen Gasse ist es möglich.
Vor dreizehn Jahren schrieb ich diese Zeilen über die Zeit, die stehenblieb, plötzlich und völlig unerwartet :
Die Zeit blieb stehen und in ihrem
Silbervisier sah ich höhnisches Blitzen
Alles stand still und ich überlegte
was die Zeit von mir will
Ich hörte die Stille wie ein weites Gewand
in dem ich bis eben stets Ruhe fand
Doch ohne Bewegung ist nirgendwo Regung
Keine Gefühle kein Tun und niemals Ruhen
Nicht mal ein Lufthauch regte sich
Keine Tränen kein Hoffen – alles bleibt offen
Die Zeit blieb stehen
Nichts wird vergehen es gibt kein Geschehen
Wünsche und Wachstum – Alles vorbei
Sie spielt mit mir – Ich fühl mich gefangen
Sekunden zählt sie und Stunden
befiehlt Tagen und Jahren
Bedient sich der Menschen und macht was sie will
Aus heiterem Himmel stand sie nun still
Höhnisch klingt ihr blechernes Lachen
Sie genießt ihre Macht – sogar in der Nacht
Blieb hier die Zeit etwa stehen?
Gehen die Menschen vorüber und sehen die kleine seltsame Gasse nicht?
Oder hab ich mich geirrt und im Traum fotografiert?
Nach dem Erlebnis am Dom ein seltsamer Gegensatz,
als läge die Gasse nicht in der gleichen Stadt…
Ein Besuch in Speyer, der alten Domstadt am Rhein
Ein Blick in den Dom muß sein,
obwohl ich aus einem ganz anderen Grunde in Speyer war.
Der Dom ist ein wahrhaftig eindrucksvolles romanisches Bauwerk.
Der salische König und spätere Kaiser Konrad II. ließ den Bau vermutlich im Jahre
eintausendundfünfundzwanzig mit dem Ziel beginnen, hier die größte Kirche
des Abendlandes zu errichten.
Damals hatte das Städtchen nicht mehr als fünfhundert Einwohner und dann
dieses riesige Bauwerk…, aber die Stadt wuchs und wuchs und heute leben hier
mehr als 50.000 Menschen.
Heute ist der Kaiser- und Mariendom zu Speyer weltberühmt und der Strom
der Besucher reißt nicht ab. Seit 1981 ist er auch Weltkulturerbe.
Gestern strömten die Menschen wieder in Scharen hinein.
Das Wetter war gut, die Sonne schien und links vom Portal saß eine kleine alte und
sehr gebeugte Frau, bettelnd, mit einem hohen fast leeren Becher in der Hand.
Die Menschen gingen alle aufrecht, sie saß da so klein und unbedeutend, gebückt,
man sah sie kaum.
Und doch sahen sie scheinbar alle, denn sie machten einen weiten Bogen um das
alte Mütterchen am Boden. Einige Meter weiter rückten sie wieder näher, denn um
in das Kirchenschiff zu gelangen, mußten sie sich wieder nach links bewegen…,
sonst wären sie am Domgebäude vorbeigegangen.
Mich hat dieser weite Bogen, den fast alle schlugen, sehr erschüttert und doch
muß manchmal einer in ihre Nähe gelangt sein, denn am Boden des Bechers lagen
einige Münzen.
Ich mußte mir dieses Erlebnis unbedingt von der Seele schreiben, ich mußte
meinem Herzen Luft machen.
Ich hatte ein Bildchen aus einer Zeitschrift und es war ziemlich klein 🙂
* Ein Katzenkönig im Krönungsmantel * Vermutlich gehörte es zu einer Geschichte für Kinder.
Ich besah mir das Minibild und beschloss, den kleinen König in einen Blütendschungel zu setzen.
Da fühlt er sich scheinbar bis heute ganz wohl, aber man sieht ihn kaum 🙂
Die fertige Collage hatte ich meiner Kollegin geschenkt, weil sie ihr so gut gefiel.
Dann vergaß ich den kleinen Katzenkönig total, bis die liebe junge Kollegin mir vor kurzem dieses Foto schickte
Kann es denn ein Rest von Sommersonne sein
die heute so golden über uns strahlt?
Aber nein
im Hafen der Jahreszeiten lief dunkel
verhangen ein Boot voller Geheimnis ein
Bittersüß dufteten die schweren Segel
und tief ragte sein Bug aus den herbst-
stürmenden Wellen
Warm und schützend trägt uns die Melodie
herbstlicher M e l a n c h o l i e
Es ist ein Bild aus dem vergangenen Jahr. Dieses Jahr ist es noch nicht ganz so weit. Die Natur läßt sich noch ein wenig Zeit.
Rosen im Regen
Rosen tropfnass
Hängende Köpfe
und tränende Blüten
Regen bringt Segen
dacht ich bisher
Nun seh ich ihr Weinen
such nach dem Segen
und find ihn nicht mehr…
An einem total verwilderten Gärtchen blieb ich stehen.
Der aufgespannte Regenschirm in meiner Hand war zwar ein wenig hinderlich,
aber dann gelang es mir doch, zwei, drei Schnappschüsse der regennassen Rosen zu machen.
Ich finde sie auch als Regenrosen noch wunderschön und selbst in der Verwandlung sehe ich
noch märchenhaftes. Vermutlich sitzt da ein Kind in mir und kichert, während ich sie mir so
betrachte und über sie nachdenke…
Hautnah war die Berührung
die ich spürte
Die mich verführte
und leise versprach
alles dafür zu tun
dass es mir wohl ergehe
Da warf ich gelassen
mein welkendes Blätterkleid ab
Die Zeit des Errötens
war vorüber
Zwei letzte Rosen trug mein Rosenstrauch Mitte Oktober. Eine kleine, an der Schnecken sich gütlich getan hatten
und eine, die aussah, als wolle sie sich nicht mehr öffnen. So seht ihr sie hier auf dem Bild.
Heute morgen aber hatte sie sich erholt und ihre Blütenblätter lächelten mich freudig an.
Der Himmel leerte sich
die Kraniche waren gelandet
Das abgeerntete Maisfeld
hatte sie liebend umfangen
Doch da waren die Menschen
mit den zerrissenen Herzen
und ihren Seelenschmerzen
Ruhe kehrte ein für eine
einzige und sehr kurze Nacht
Wildes Gestrüpp überwucherte
das Ufer des kleinen Sees
Mittendrin ein weithin leuchtender
Fleck in hellem Lila
als hätte ein Kindchen hier sein
pinkfarbenes Sandspielzeug versteckt
Ich trampelte mir vorsichtig
Fuß für Fuß einen schmalen Pfad
und erkannte den Fleck als das
was er war
Ein Gruß vom Sommer – ein Schmuckkörbchen
Eine pinkfarbene Kosmee
Ist sie nicht wunderschön ?