Die Geister gehen zum Opernball – eine Collage zu Halloween

H a l l o w e e n

Es  wabert  und  regt  sich  hoch  oben  am  Himmel
Dort wird es lebendig –  bewegt und belebt sich

Da tummeln sich Schatten – ganz große und dicke
Dort hinten sind winzig kleine und wunderlich feine

Sie tanzen und schieben sich am nächtlichen Himmel
Total irres Hexen-, Wesen- und Geistergewimmel
Sie schreien und summen  –   sie singen und springen
In des Himmels Halle  –   da sammeln sich alle

Sie wollen heute feiern   und freuen sich darauf

Das Fest beginnt  –  sie schweben heran
Als Erster ein riesenhaft grau-schwarzer Gespenstermann
Er führt das Heer der Nachtschatten an

Hört es und seht es

In Feuer und Schwefel in waberndem Nebel tönt es laut und mit Schall

DIE GEISTER GEHEN ZUM OPERNBALL

 


Im Herbst 2000 (ich kann es kaum glauben) schrieb ich diese Worte und es entstand auch die Collage dazu  –   aus einem weißen Seidentuch   –   der Rest ergab sich dann beim Arbeiten

Armes Herz

Armes Herz du fühlst den Schmerz

Jammerst still in deinen Kammern
deine Schläge lähmt das Leid träge
pumpst du suchst nach Ruhe
schließt die Türen dichtest Ritzen
suchst nach dem Alleinesein?

 

Die Zeit eilt weiter lindert heilt
bedeckt dein Leid
flüstert leise vor sich hin und
fragt dich nach des Lebens Sinn

 

Die Zeit vergeht – du atmest leichter
siehst bald auch Farben die dich laben
und du hörst der Kinder Lieder
endlich wieder  …

 

 

Manches Leid bedrückt uns schwer und bis es vergeht, dauert es lange  …

 

 

 

Die Muse taucht auf

Weißt du wie es ist
wenn dich überraschend die Muse küsst
dir plötzlich in deine wohltemperierten
Zeilen funkt während du noch hochkonzentriert
mit deinen Gedanken kommunizierst?

 

Da kommt sie schwitzend und schnaufend angerannt
packt deine Hand und dein mühsam fein Formuliertes
verschwindet aus deinem Kopf während sie etwas
murmelt von altem Zopf und du möchtest nur noch
schreiben was sie dir diktiert…

 

 

Manchmal kommt die Muse überraschend und alles ändert sich 🙂

 

Der Gartenzaun

Es war einmal ein Gartenzaun
der hatte vieles anzuschaun

Im   Frühjahr   säen,   pflanzen
aufgeregtes   Vogelzwitschern
verschwenderischen Blütenduft

Im Sommer wurd er sonnenbang
schützte sich mit grünen Ranken
und sah gebannt den Knospen zu die
zwischen spitzen Dornen wuchsen

Ihr Knospenbauch wurd immer dicker
und farbig spitzt es durch die Ritzen

Weil in den Knospen Blüten sitzen 🙂

Du  lieber  guter  Gartenzaun    –
du hast noch vieles anzuschaun

 

 

 

 

 

 

Meine Schätze

Sie sind Wunder  –  die Schätze der Natur

Gesammelt in vielen Jahren

An einem einsamen dänischen Strand von
emsigen  Wellen geschliffen  –  ein flaches Stück Glas
flaschengrün blinzelnd vor mir im feuchten Sand

Ein edler Stein in dunklem Violett
mühselig aus heißer Erde geborgen
irgenwann wurde er mein

Vor einigen Wochen vom Waldboden geklaubt
eine Eichel  –  in die Tasche gesteckt und dort
vergessen  –  bis  ich  sie  endlich  wiederfand

Meine kleinen Wunder, die ich im Kerzenlicht so schön fand,
daß ich sie
unbedingt ablichten mußte

Einen wunderschönen Sonntag, als wäre er mit Gold gesponnen, den wünsche ich Euch

Fühlst du den Herbst

Fühlst du den Herbst in deinem Bauch?

Hat dich der Sommer geschafft
die zu große Hitze die dir am Ende
so lästig war?

Was bedeutet das sanfte Ziehen
in deinem Bauch? Magst du es auch?
Badest du lustvoll im erlösenden
farbigen Blätterrausch?

Oder fürchtest du die launischen Winde
und schreckst vor fallenden Maronen
und Roßkastanien zurück – vor gereiften
Nüssen deren Schalen schmatzend auf
deinen Fußspitzen zerplatzen?

Fühlst Du den Herbst in deinem Bauch?

Dann magst du ihn auch…   🙂

Nun hat er sich durchgesetzt, der Herbst, hat den sich noch ein wenig sträubenden Sommer endgültig zurückgedrängt, die ersten stürmischen Winde auf den Weg gebracht und strahlt über seine ersten Erfolge. Noch arbeitet er am Nebel, schafft ihn nicht landesweit, aber er ist fleißig, lange kann es nicht mehr dauern …

Die Wiese der Sehnsucht

Die Wiese der Sehnsucht findest du im Tal voller Hoffnung

Eingebettet in eine weiche Mulde liegt sie zwischen kahlköpfigen Bergen
In der Nähe von mindestens  sieben zipfelmützigen Zwergen

Immergrün und übersät von farbigen Blüten, an deren langen biegsamen Stängeln winzige Knospen und handtellergroße weit geöffnete blumige Kelche sitzen

Zwischen Margeriten und Orchideen wachsen Rittersporn und Akelei  –  Wundervoll ist die Vielfalt  –  Sie macht unsere Sinne weit und frei

Sehnsucht nach Sommer mitten im Schnee und nach Sonne, wenn mit dem ersten Frost der klirrende Winter beginnt und nach Ruhe, wenn um dich raubeinige Stürme toben und  blauen Träumen, wenn die Tage langweilig sind und platt

( Mensch,   du   bist   wirklich   ein   Nimmersatt )

Die Wiese der Sehnsucht  liegt im  Garten der Wünsche
Weithin leuchtend sind seine  Farben
Heb sie dir auf  – falls  dich aufs Neue Sehnsüchte plagen

Meine Collage Kunstsinn oder Unsinn – kein Detail –

Ich weiß, daß das Foto sehr schlecht ist und dass sich darin so einiges spiegelt, aber im schnellen Vorübergehen schaut sie tatsächlich ungefähr so aus 🙂
Sie hängt im Flur an einer Stelle, an der man sie leicht übersieht.
Ich mag sie da und keiner fragt, was ich da für einen Unsinn zusammengefügt habe 🙂 , weil sie selten einer bemerkt  …

Zwei Details habt Ihr schon gesehen und hier nun das allerletzte Mal in all ihrer * Herrlichkeit *
Wenn Ihr ganz genau hinseht, könnt Ihr in der oberen Hälfte, ungefähr in der Mitte – die beiden Puzzleteile erkennen.

Einen wunderschönen goldensonnigen Herbstsonntag wünsche ich Euch allen

Süsse Freude

Er spürte

wie sie näher kam und n ä h e r noch
Ihr Kuss war süß – ein Himbeermund

Sie roch nach Maienblüten nach
Sommersonne und sattem grünem Gras

Da war er froh – dass er schon sass

Ihr Hände liebten ihn
behutsam war ihr Streicheln

Sanft und milde ihr Gesicht
das von Herbst und Freude spricht

Er spürte sie in allen Gliedern

Im Schmeicheln ihrer Hände
fand   er sich  endlich  wieder