Für den Moment

Als wir uns trafen
da weintest du
und ich küsste deine Tränen

Da lächeltest du
und ich wußte
für den Moment war alles gut …

 

 

Für das Foto hab ich ein Collagendetail gewählt.
Die Collage selbst habt ihr bestimmt vor einigen Monaten
schon bei mir gesehen. Eine ziemlich verrückte war es …

Eine Erklärung für meine Worte gibt es nicht. Sie flogen mir zu.
Ich vermute, die Muse wisperte sie in mein Ohr.

 

Sylvester ist s – das Neue kommt

Noch einige Stunden
dann ist das alte Jahr verschwunden

Es löst sich auf
in Feuer und Rauch

Rote grüne und gelbe Blitze
Der Himmel wird bunt
da oben geht’s rund

Kanonenschläge Raketen
Dröhnen und Stöhnen
Freudengeschrei

Das neue schleicht noch
auf seidenen Pfoten

Wir grüßen höflich
und schnuppern an ihm

Es riecht so gut
und es macht uns Mut

Unsere Arme sind offen
wir können hoffen

Nun sind sie angebrochen, die letzten Stunden von zweitausendzweiundzwanzig, in dem so vieles Unrechte geschah.
Ich hoffe, daß das Neue friedvoller wird, daß sich die Menschen einigen und wieder aufeinander zugehen …

Ich wünsche uns Freude und Freunde
gute Stunden, von denen wir zehren, wenn uns ein Leid widerfährt
Ich wünsche uns Wohlergehen und daß wir das Hoffen nie verlernen.

 

 

 

 

 

 

 

Ein funkelnagelneuer ganz frischer Trieb

Ich fand ihn ganz zufällig, diesen jungen frischen Trieb
im berühmten Botanischen Garten Heidelbergs.
Da wartete ich auf mein Testergebnis,
denn vorher kam ich nicht rein ins riesige Herzzentrum
der Stadt.
Also wanderte ich durch den winterschlafenden Garten,
der die großen Treibhäuser umschließt

und nur einige Meter weiter herrscht Massenbetrieb…

Das Jahr ist fast zu Ende, nur ein einziger Tag noch und dann der letzte Seufzer des alten Jahres
das gehen möchte, um für das Neugeborene  Platz zu schaffen.

Wer schuf die Welt

Hat Göttliches die Welt erschaffen
oder gelang hier des Teufels
tückisches Spiel mit flügelschlagenden
Ängsten und grausamen Fratzen
teuflichem Lachen und dem boshaften
Willen seine Opfer um ihren eigenen
Willen zu bringen – bei Feuersbrunst
und orkanartigen Stürmen jubelnd zu
singen und niemals

F   r   i   e   d   e   n        auf  Erden?

 

Und doch gibt es Grenzen die fallen
Menschen, die Bosheit erkennen
sich um Gleichgewicht sorgen heilend
an die Seite von Geschundenen eilen
Not abwehren – gütiges Denken mehren
und Mitmenschlichkeit lehren

Also doch kein Teufelswerk?

Das Jahr geht zu Ende, Weihnachten, das Fest der Lichter,  ist vorüber,
auch eine lebenswichtige Operation wurde erfolgreich durchgeführt
und ich könnte mich beruhigt zurücklehnen und abwarten, was noch kommt.
Vielleicht tue ich es auch in einigen Tagen  – mal sehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bescherung

Träume vom Frieden
in der Stille der Nacht

 

keine Kämpfe kein Schlagen
keine Hektik kein Streit

 

Alles liegt nahe und der
Weg ist nicht weit

 

Wir träumen und eilen
sehen ein Licht
das Dunkel und Schmerz
endlich durchbricht

 

Wir hoffen und singen
während Glocken erklingen
Ruhe und Frieden
liegt in der Nacht

 

Doch erstmal hat sie
uns Hoffnung und die
Weihnacht gebracht

 

In den Scherben des Friedens
da sucht sie noch…

 

Morgentraum vom Raureif

Du erwachst
öffnest deine Augen
und siehst einen Traum

Über dir die Sonne
noch fahl und grau
doch rund und prall
wie ein dicker Ball

Hoheitsvoll thront sie
über dem Morgentraum

Raureif bedeckt
und wenig beweglich
stehen sie still und stumm
die Sträucher und Bäume
in weißer Pracht

Eisiges Kleid – für alle gemacht

Träge träumt der Fluss
dem Tag entgegen
und leise wird sich
wieder Leben regen

Meine Worte stammen aus dem Januar 2009. Wie man deutlich erkennen kann, hat mich der Raureif immer schon fasziniert.
Es liegt dann eine so große Schönheit in allen Dingen, daß man sich auf keinen Fall davor verschließen kann, egal mit welchen Sorgen man sich herumschlägt. Für einen Moment zählt nur die verwandelte Schönheit der Natur, die sich so schnell wieder ändern kann…

Raureif

Mit raureifem Zucker bestäubt war die Welt, als ich am Morgen aus dem Fenster sah
und als ich durch die Straßen fuhr, hatte ich das Empfinden, in einer mir unbekannten
Märchenwelt gelandet zu sein.

Leider lag mein Ziel nicht in Wäldern mit Zuckerbäumen, sondern in einer Klinik,
die ich zur Zeit täglich ansteuern muß,  und es macht Kummer und Sorgen, was man
auf einer Intensivstation sieht.

Und doch war die Landschaft mit raureifem Zucker bestäubt und ich fand sie wunderschön.

Ich denke, Euch wird es genau so gegangen sein. Diesem Zauber kann man sich gar nicht entziehen.
Es war ein Blick in ein Märchenland …

Angst vor Spinnen oder auch ein wenig Galgenhumor

Ein wilder Schrei – und schon war es vorbei

Es   war   nichts   geschehen

Nur eine Spinne am Hosenbein
Dann war das Bein wieder allein

Und die Spinne entfloh
in den nahe gelegenen Zoo 🙂

Trübe und duster, klamm vom Nebel,  und eisig war der Tag vor dem 4. Advent,
aber ich fand ein wunderschönes riesiges Spinnennetz und es versöhnte mich mit der Eiseskälte

So viele Kranke

Wie geht es MIR?

Mich packt die Wut

Wieso denn Wut?

Das ist gut!

Ich lebe noch,
atme ein, atme auf

So ist´s recht

sonst wärs schlecht…

Es ist tatsächlich so, wohin ich gehe, mit wem ich rede, schreibe oder auch telefoniere, er oder sie erzählt mir von Kranken in  Bekanntschaft und Verwandtschaft. Die Arztpraxen sind voll und es erschreckt mich. War das immer so oder ist es zur Zeit wirklich besonders schlimm?
Nur nicht den Humor verlieren, Bruni, flüstere ich mir in Gedanken selbst zu… und schreibe es auf