Voller Mond

Kreidebleich am heutigen Abend
Man sieht dir die Anstrengung
der vergangenen Nächte noch an

 

In tiefster Rabenschwärze
scheinst Du mit Macht
und erhellst die Wolken
die der Wind eilig vorüberträgt

 

Gelegentlich versteckst Du Dich
verschwindest geschickt und
erscheinst wieder wenn es den
dich umgebenden Wolken passt

 

Was tust Du im Verborgenen?
Gähnst du dröhnend mächtig und
wünschst dir die Nacht vorbei ?

 

Die kurzen Pausen tun Dir gut!

 

Erholt schaust Du nun aus
erstaunlich klargesichtiges Mondgesicht

 

Da bist Du ja wieder
und um Dich herum – wie ein Hof –
ein Himmelsleuchten für kurze Zeit

 

Bevor es gänzlich verblasst
ist es wieder verschwunden – als hätte
hier ein Zauberer seine Hand im Spiel

 

Wessen Laterne strahlte Dich an
erhellte Dein bedrücktes Gemüt
entfernte sich schnell und alles war gut?

 

Über den rundlichen Hügelketten
Streifen von Wolken  –  die Mondbegleiter

 

Sie zeichnen den Abend
porträtieren die Nacht  und
darüber der volle Mond
in all seiner Pracht

 

Beeindruckt zeigt sich der Mensch
dessen Blick sich erhebt und
federleichtes Staunen in seinem
weit geöffneten Herzen trägt

 

Zweitausendundsechs schrieb ich meine allerersten Gedichte. Der volle Mond gehört mit dazu.
Ich schrieb wie eine Wilde und konnte kaum aufhören. Nach den Ideen mußte ich nicht suchen, sie kamen freiwillig an. (Heute suche ich manchmal 🙂 )
Mein Mondfoto ist aber aktuell. Keines von vor einigen Jahren, nein, nein, ich habe endlich mal wieder den vollen Mond für mich entdeckt…

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie ist Leben

Süß wie Sirup an dem wir kleben?

An manchen Tagen
plagt uns Hunger und
wir könnten so viel mehr
vom Leben vertragen

Bricht es dann voll Kraft
über uns herein
baden wir sogleich träge
in Sonnenschein

Ziehen dustere Wolkenschatten
über uns hin – wissen wir nie
wohin
mit des Leides
unbegreiflichem Sinn

Süß wie Sirup und
bitter wie Galle
verschwitzt und geliebt
hilflos – zu nichts
mehr nutze – wie Abfall
in Fetzen liegend

Bis ein Funken von Licht
zu unseren atembereiten
Lungen spricht

Wir klauben die Reste
unseres Ichs aus dem Müll
und fragen das Leben
was es jetzt wieder will

Da lächelt es still
schüttelt bedächtig seine
silbrigen Haare und
wispert geniert


Diese Frage kannst du
dir sparen

Alles ist Leben
und alles macht Sinn

 

 

 

Meine Zeilen entstanden vor längerer Zeit und nachdem ich lange in meinen Collagenfotos geblättert habe, weiß ich wieder, alles was ich da über die Jahre hin machte, war Leben, mein eigenes, und es machte mir großen Spaß, immer wieder neue Motive dazu zu erfinden.
Meine Collage *Der Karokönig* ist leider verschollen, und zwar hinter eine andere gerahmte Collage, aber leider weiß ich nicht mehr, hinter welcher er sich so erfolgreich versteckt 🙂 Ja, ja, Ihr dürft lachen, aber so ist es leider tatsächlich *g* (Ich bin halt eine Schusselfee)

 

 

Vorfrühlingsfreuden oder auch mal Blümchenlyrik

Frühlingsworte
Frühe Blüher

Freude pur
und über allem liegt

wie runderneuert
von erster Wärme
angefeuert

leises Lachen
frisches Sehnen
ein See der schweigt
spielend plätschert

ein grüner Zweig
der stillvergnügt
und freudig wippt

von Frühlingsfreuden
listig nippt…      🙂

Ein erster Spaziergang durch einen wunderschönen Sichtungsgarten, in dem die ersten Blümchen sprießen und auch die Knospen der Magnolien schon zu sehen sind.
Sonnenstrahlen fangen könnte man spielen, würde mir das Hüpfen schon wieder schmerzfrei gelingen. Ein kleiner Versuch schadete nicht 🙂 und es wird besser und besser *hurra*

Stadt voller Wunder

Eine Stadt aus Pappe
nur Kulisse – Atrappe

Die Stadt verblassender
Träume verlorener Wünsche
und der Zeit die man
wegwarf wie Plunder

Eine Stadt voller Wunder
die niemand baute
weil keiner sich traute

Lächelnde Lichter und
fröhliche Baumgesichter
Farbige Schirme und sehr
hohe Hüte die sich galant
vor Feen und Elfen verneigen

Gestreifte Schuhe und
Sirenengesänge
Segelschiffe die über Felder
schreiten nachdem ihre
Masten im Sturme zerbarsten

Verblassende Wünsche
die erröten und Träume
die sich wundern weil
sie gestärkt erwachen

Wunderwelten die für
lebendige Wesen gelten
Lachen das in den Lüften
liegt und unentwegt
über die Finsternis siegt

Vielleicht ist es auch eher eine Stadt aus geschriebenen Träumen.
Ich weiß nicht recht, aber so gefiel es mir und ich schrieb es auf…

Eine Woche ist vergangen, meine kleine OP rückt in den Hintergrund, aber vergessen habe ich sie noch lange nicht…
Es ziept und kneift, tut weh und hört auch wieder auf. Ganz normal, sagt die Ärztin und ich glaube ihr, weil ich ihr unbedingt glauben möchte.

Ich bin wieder da

Die kleine Pause hat lange genug gedauert.
Vor sechs Tagen war die kleine unbedeutende OP.
Ein Leistenbruch rechts und ein kleiner Nabelbruch, ambulante OP

Und nun habe ich den Salat, bzw. die Pflaster am Bauch, drei an der Zahl, und so ganz winzig sind sie nicht.
Ich jammere, aber schon hört keiner mehr hin, also lasse ich es besser 🙂

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Heute fiel mir mein Lineal ins Auge, das mir seit vielen Jahren schon treue Dienste leistet. Ich mag es sehr, weil es so unendlich verläßlich ist. Immer, wenn ich es brauche, ist es da.

Mein Lineal

Meine Hilfe, wenn ich meine Textstelle vergessen sollte
Meine Hilfe, wenn ich unsicher bin, an welcher Stelle ich denn gelesen hatte,
bevor ich blitzartig zur Toilette rannte
Meine Hilfe, dick und durchsichtig, knallrot und die Buchstaben schwarz, fett und gut zu lesen
(Die Ecken sind ein ganz klein wenig angeknabbert, aber ich habe keine Ahnung, wer es gewesen sein könnte)

Wo es herkam, mein Lineal?
Ich weiß es nicht.
Ich kaufte es nicht
Es schenkte mir keiner
Vermutlich kam es zu mir in der Nacht, als keiner hinsah und legte sich an seinen Platz,
an dem ich es immer finde wenn ich blind nach ihm greife

Kein Mensch außer mir spricht über mein Lineal, dabei ist es mir lieb und wert und ein echtes Juwel 🙂
Ein Hilfsmittel der guten alten Art

Ihr meint, kein Mensch schreibt über sein Lineal?
Vermutlich habt ihr recht, aber warum sollte ich es eigentlich nicht tun? 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wundert Euch nicht

dass ich für einige Tage verschwunden bin, oder wenigstens fast verschwunden.
Ich hatte eine ambulante BauchOP und fühle mich ziemlich schwächlich.
Die Schmerztabletten sind nicht ganz ausreichend und ich schleiche
herum, als hätte ich einen Stein auf dem Kopf liegen, dabei wurde ich
doch am Bauch und nicht am Kopf operiert … *g*

Seit heute mittag fühle ich mich ein ganz klein wenig besser und hoffe,
daß ich in einigen Tagen wieder topfit bin

Ganz herzlich, Bruni

 

 

 

 

 

 

 

 

Federbreit

Schwarzer Vogel
Federbreit

Die Schwingen gespreizt
mit dem Tag gegeizt

Ein Unwetter naht
die Welt steht still

Schwebend dein Flug
Federbreit

Des Windes Gedanken
sind dir bekannt

Du fliegst gelassen
über anderes Land

Dein Freund – die Weite
steht dir zur Seite

Trägt dich bewegt dich
verliert sich in dir

Du bist nur ein Vogel?
Ich glaube dir

F e d e r b r e i t

Schon länger wollte ich Euch diese Zeilen zeigen, aber immer fehlte mir das passende Bild.
Nun habe ich endlich eines gefunden. Lange mußte ich die Natur beobachten und da kam dieser
kohlrabenschwarze eindrucksvolle Vogel geflogen…  🙂

Endlich war mein Federbreit  geboren

Schmunzelgrüße von Bruni