Ich mag mich – oft – wenn ich mich sehe
Ich mag mich nicht wenn ich sehe
wie ich vergehe
Ich habe Falten wie die Alten
Krähenfüße in meinem Gesicht
Siehst du sie nicht?
Strahlenkränze verzieren die Augen
die ohne Brille kaum taugen
Was ist mit dem Rücken?
Ich möchte mich bücken
Was ist mit dem Bauch?
Da ist eine kleine Wölbung – siehst du sie auch?
Beim Aufrichten bemerke ich ein
leichtes Ziehen in beiden Knien
Rank und schlank scheinen die Beine
beim Hochlegen atmen sie auf wie ich meine
Doch wohlgeformt ist der Busen
auch heute noch unter den Blusen
Apart ist der Nacken
ich lass ihn von Kälte nicht packen
und stelle die Kragen der Jacken
Es vergingen die Jahre
Dünnhäutig und rissig wurde die Haut
Bräunlich die vorlauten Flecken
die Angst vor Krankheiten wecken
Darunter stecken müde die Knochen
Brich sie dir nicht
sie sind mürbe und trocken
Ich mag mich – oft – wenn ich mich sehe…
Tja, was soll ich dazu sagen?
Die Falten kamen mit den Jahren und die Weisheit, auf die warte ich immer noch 🙂
Manchmal finde ich ein Fitzelchen davon, aber eigentlich möchte es von mir nichts wissen,
lacht mich aus und meint, ich solle zufrieden sein mit dem, was ich erkennen kann,
wenn ich tief in mich hineinhöre …
dein Foto sieht mehr nach Geisterstunde aus. Sooo schlimm wird es nicht sein mit dem Altern! 😊
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😉 Nein, war ein Witz ❣️
Es ist nur die Hexe Grünspan, die man hier statt meiner Person sieht, liebe Gerda
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das dachte ich mir, wenngleich ich mich auch grad mal wieder mit Rückenschmerzen plage. Das Alter, halt.
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Das Alter, ja, liebe Gerda, es kommt ungefragt und nistet sich ein. Den Rücken mag es gar nicht. Der ist ihm schnell ein Dorn im Auge, aber Du schwimmst und das ist gut
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Grad schwimm ich nicht, liebe Bruni, sondern quäle mich in Athen über die Runden und ersticke fast am Saharastaub. Aber du hast recht, bald bin ich wieder am und im Meer.
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Das Meer ist bestimmt wie ein Jungbrunnen für Dich. Der Saharastaub tut wohl keinem gut…
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Das Gute ist, dass man nicht alleine alt wird und viel Lebenserfahrung miteinander teilen kann. Jede Zeit hat ihre Schönheit. Ich mag diese Zeit jetzt.
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Tja, früher sah man die Schönheit schnell, man trug sie ja auch im Gesicht. Nun muß man zweimal hinsehen, um sie zu erkennen 🙂 Liebe Brig, ich grüße Dich herzlich
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Stimmt schon, liebe Bruni. Trotz aller Zipperlein und aller nachlassenden Sinnesfunktionen sollten wir dankbar sein, dass doch noch so viel gut (oder zumindest brauchbar) funktioniert und wir den Alltag mehrheitlich freudig angehen können.
Ja, wie sagte doch eine tapfere Stimme: „Altern ist nichts für Feiglinge.“
Und irgendwie mögen wir uns ja doch auch selber, Alter hin, Alter her, jedenfalls hin und wieder. :–)
Lieben Gruss, Brigitte
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Wer sich nicht selber mag, dem ist jetzt im Alter auch kaum noch zu helfen, liebe Brigitte.
Ich bin halt älter geworden, was soll´s, so ist es eben, aber meist fühle ich mich wohl in meiner Haut und kann tun, was ich möchte, was mir am Herzen liegt.
Dir wird es ähnlich gehen. Einen lieben Gruß von Bruni
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Tolle Zeilen, so fühlt man sich an manchen Tagen, aber zum Glück nicht immer.
An guten Tagen mag ich auch das Konzept, dass Falten im Gesicht eine Geschichte erzählen, ein Beweis sind, dass man gelebt hat. 🤩
Liebe Grüße, B.
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Ach ja, die Falten, die das Altern verwalten 🙂 , liebe Barbara.
Da war ja an Erleben so viel, es muß sich ja irgendwie zeigen und die Haut ist fleißig, sie reguliert, aber manchmal weiß sie nicht recht, wie sie es uns recht machen könnte… *g*
Liebe Grüße von Bruni an Dich
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So wird es wohl sein, liebe Bruni….. feine Idee 🤩
Liebe Grüße, B.
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Wenn ich mir meine Hände genau ansehe, dann erkenne ich meine 70, aber wenn ich in mich hineinfühle, dann weiß ich – so alt bin ich gar nicht. 🫠
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Das klingt doch richtig gut, liebe Rosa🙋♀️
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Schön, dass du dich magst!
Stolze, starke, selbstbewusste Zeilen!
Herzliche Abendgrüße vom Finbar
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Ach, lieber Finbar, wie wundervoll ist doch Dein Kommentar zu meinen *Ich mag mich*-Zeilen. Ich mag mich aber nicht immer, ich mag mich nur, wenn ich mit mir im Reinen bin.
Manchmal hadere ich mit den Jahren, die mir das eine oder andere Kranksein bescherten.
Ich hadere mit mir, weil ich nur ein winzig kleines unwichtiges Rädchen im Menschengetriebe bin. So viele mir sehr liebe Menschen mußten sterben und nun wieder die Kriege, die uns alle mehr oder weniger durchrütteln. Nichts können wir ändern. Wir sehen, wie wertvolle Freunde vergehen und bleiben selbst hilflos und traurig über die vielen Verluste zurück.
Ganz herzliche abendliche Grüße von Bruni an Dich
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