Lichtdurchflutet

Zwischen nichts und wenig kann
so viel liegen

 

Du stehst vor einer geschlossenen
Tür, weißt nicht, was sich dahinter
verbirgt …

 

Du greifst nach der Klinke
öffnest behutsam, erkennst wenig
doch durch den schmalen Spalt
erkennst du einen winzigen Teil
des dahinterliegenden Raumes

 

Sonnenstrahlen fließen durch ein
Fenster hinein und du trittst in
eine Welt aus Licht ein

 

Ein Strahlenmeer/mehr und mehr
umfängt dich

 

 

 

 

 

Noch sind es wenige

Hier und da
färbt sich ein Blatt
hat den trockenen heissen
Sommer satt

Es fällt herab
und liegt da ein Weilchen
beschützt von all den immer noch  Grünen
die sich nach und nach in allzu großer
Hitze verfärben und biegen

Doch da kommt der Wind
und mit sanften Händen
entführt er sein gefallenes Kind …

 

 

Inzwischen fallen immer mehr Blätter und ich habe das Gefühl,
der Sommer hat seinen Höhepunkt überschritten …

 

Warum ich schreibe

Er singt
weil ein Lied in ihm brennt

Ich schreibe
weil ein Wort in mir drängt
ein Regenbogen zwischen Hügeln
und blättrigem Grün am Himmel hängt

Ich schreibe
weil sein Lied mich verführt
und seine Innigkeit mich tief berührt

Ich schreibe
um Logik in mein Leben zu lassen
mehr zu lieben und nicht mehr zu hassen

Sein Lied und mein Schreiben
sind wie Bruder und Schwester

 

 

 

 

 

 

Licht und Farbe

Sommerzeit

Licht und Farbe
als wäre es nie anders

Herbst und Winter liegen
noch weit

Mitten in einer Hitzeperiode können wir uns gar nicht mehr vorstellen, daß es auch anders sein kann. Helle, luftige, duftige Kleidung, nichts anderes geht mehr. Aber wie schnell vergeht diese scheinbar so leichte Zeit. Wir vergessen gerne, was wir noch nicht sehen, dabei ist der Schleier zwischen Licht und Farben und den kälteren Tagen mit Schatten und Nebel sehr dünn und durchsichtig… Er reißt sehr schnell… Wir ignorien es mit Absicht und wollen es nicht wahrhaben und eine kurze Zeit gelingt es uns auch…

 

 

 

 

 

Rosenpracht

Wie wär es schön
im Morgenrot zu stehen
und zu verstehen was
es vom Tag mir spricht

Doch schlaf ich immer
wenn es wacht und mit
dem frühen Morgen lacht

Zum Abendrot
da komm ich pünktlich 
berühre sacht die
Rosenpracht und nehm
sie mit in meine Nacht

Nein, ich habe kein winziges Schneckchen genommen und auf das Rosenblatt gesetzt. Ich spazierte gemächlich  durch eine Straße, blickte nach rechts und  links in die sommerlichen Vorgärten und plötzlich sah ich das winzige Dingelchen auf einem  Rosenblatt sitzen. Wie ein Kleinod sass es da und ich mußte es unbedingt in einem Foto mit nachhause nehmen 🙂

Zweifel an meinem Morgen

Es war ein Tag wie jeder andre
nur hatten die anderen weniger
Tempo drauf

Mein Morgen sorgte sich um
Sekunden sie waren schnell wie
der Blitz fast schon im Kommen
wieder verschwunden

Zweifel machte sich breit
als sei er es leid
nur im Verborgenen zu blühn …

War es denn wirklich MEIN Morgen
und nicht der Morgen eines anderen?

Mein Morgen gluckste doch meist
nur still und zufrieden vor sich hin
( wieder eine hitzige Nacht überstanden )
und zählte doch keine Sekunden …

Ich hatte in meinem Kritzelbüchlein eine Zeile entdeckt, die wollte ich unbedingt unterbringen 🙂

Du und ich

Ich nehm dich mit auf
Schritt und Tritt und
lass dich niemals liegen

Ich find dich blind
und sorge mich sobald
ich dich nicht spüre

Ich halt dich fest
und geh mit dir durch
kleine enge Gassen

Durch Felder Wiesen
Abendrot und kann dich
kaum mehr lassen

Ich nehm dich mit an
einem Band und geh mit
dir durch Mauern

Wir finden Träume
Anderland Märchen
und Vergessen

Es schließt sich meine
Hand um deine und drückt
sie  selbstvergessen

Heute vor genau zehn Jahren schrieb ich diese Zeilen und ich finde,
das ist ein guter Zeitpunkt, sie zu diesem schönen Jubiläum zu wiederholen    …

Fliessend

Fliessend bin ich
wie ein Fluss
sprudelnd wenn ich
springen muß
träge rollend
oftmals schmollend
an Hindernissen
steh ich still
staue Müll den
ich nicht will

Suche Wege
finde Fluchten
ströme heiter
stetig weiter
sehe in der
Ferne Auen möchte
Wasserhäuser bauen

Winde mich durch
Tälerengen
die mich oftmals
sehr bedrängen
winke Schiffen
die tief liegen
Lasten tragen
und lange Pausen
kaum noch wagen

Atme blütensatte
Düfte die mich
im Wasserlauf
berühren meine
Einsamkeiten
spüren

Holpernd stolpernd
komm ich an
fliesse noch ein
letztes Stück
münde in die weiten
breiten Fluten
muss mich nicht
mehr selber sputen …

 

 

 

Ich liebe tatsächlich alle Wasserwege, kleine plätschernde Bäche, unscheinbare, die mich rühren und von denen ich weiß, daß sie nach einer Zeit in Flüsse  münden, sich mit ihnen vereinen und gemeinsam weiterfliessen, bis sie endlich ein Meer in seine welligen Arme nimmt

 

 

 

Nachtschatten

Eine Nacht
die nicht lacht
eine Nacht
die verwirrt

Labyrinthene
Wege
die in die
Irre führen
Gedankenfetzen
die mich
entsetzen

Bedrückende
Schatten wie
huschende
Ratten

Die im
Morgengrauen
nach neuen
Opfern
schauen

Wenn die Tage zu hitzig sind und keine Entspannung zulassen, dann sind auch die Nächte
nicht wirklich entspannt. Die Nachtschatten schleichen sich an, schneiden Grimassen und
greifen nach dir. Sie tanzen ihren unruhigen Tanz und du versuchst krampfhaft, ihnen zu entfliehen. Zu wohltuender Ruhe kommst du kaum …

Gnadenlose Hitze

Gnadenlos brennt die Hitze
heute und Hoffnung auf Abkühlung
gibt es nicht

Sie verwirrt meine Gedanken
meine Lider schließen sich ohne
Mühe mein Kopf sinkt tief und
mir ist, als ob etwas in mir
dringend nach weniger Sonne rief …

Ich gehe ihr aus dem Wege
verstecke mich in kühleren Räumen
damit ich nicht von durstigen
Giraffen am Wegesrand träume  …

Sogar der Tontopf suchte den Schatten 🙂