Störe die Muse nicht mit unnützem
Plaudern und Plappern
Lass sie in Ruhe träumen
das Leben holt sie bald wieder ein
Ich lese
von unglaublichen Wahrheiten
die ich einsauge als wäre ich
siebzehn und könnte mein Leben
aufs Neue beginnen
Störe die Muse nicht mit unnützem
Plaudern und Plappern
Lass sie in Ruhe träumen
das Leben holt sie bald wieder ein
Ich lese
von unglaublichen Wahrheiten
die ich einsauge als wäre ich
siebzehn und könnte mein Leben
aufs Neue beginnen
Oma, seit wann gibt es Kriege?
Ach, Kind, ich glaube, seitdem dem Menschen das Denken gelang.
Leider kam ihm nicht nur die Liebe sondern auch der Hunger
nach Macht und Gewaltbereitschaft in den Sinn
Einen Grund dazu fand er immer…
Er wurde sich seiner selbst sehr bewußt
erkannte seine Gaben, die voller Wunder waren
und meinte, kein anderer sei wie er.
Selbstherrlich und eingebildet setzte er sich
über Liebe und Güte hinweg
Und alle, die an seinem Hochmut rüttelten
wurden niedergeknüppelt
Er meinte, er sei der Beste von allen und alle
Anderen hätten sich zu fügen
Eitelkeit und Angst um seine Herrschaft ließen ihn
nur noch hassen und nach und nach führte sein
Hass die Menschen in Kriege.
Eine eigene Meinung zu haben wurde gefährlich
und mit der Zeit verstummten die Menschen
Rücksichtslos wurde der Mensch und mit der Macht
die er erlangte, kamen auch die Kriege
Und doch gibt es sehr viele Menschen, die anders sind, Kind
Auf die wollen wir bauen
Sind wir anders, Oma?
Ich stellte fest, daß es ungeheuer schwierig ist, einem Kind
zu erklären, seit wann oder wieso es Kriege gibt.
Überall gibt es Menschen, die andere nicht mögen, und die
auf denen herumtrampeln, die scheinbar schwächer sind …
Es ist kein neuer Text. Ich habe immer mal wieder meine Angst und mein Entsetzen
vor neuen Kriegen in Worte gefaßt und dieses eine habe ich heute für Euch ausgesucht.
Krieg frißt die Menschlichkeit. So war es immer schon und es wird sich kaum ändern.
Die dunkle Seite des Menschen verdrängt alles andere…
Aber vielleicht irre ich mich und es ist heute anders… :
Die Mehrzahl der Menschen demonstriert gegen jede Art von Kriegen und bittet inständig um Frieden und friedliches Zusammenleben für alle Menschen.
Wie lautet dieser nette Spruch doch:
Es ist Krieg und keiner geht hin … ?
Ach, wie schön wäre es, wenn es so einfach wäre.
In allen Ecken mitten in winzigen Sonnenflecken
fand ich meine ersten Veilchen für dieses Jahr
Die Stielchen sind kurz
doch ihr Blau leuchtet mir freudig aus dem moosigen Wieschen entgegen
In der Nacht regnete es heftig und noch hängen Regentropfen
wie Tränen auf den kleinen Veilchengesichtern
Schüchtern ist ihre Seele, die sich kaum offenbart
und doch im geheimen still und vergnügt im versteckt
liegenden Seerosenteich badet
mit geschlossenen Augen und summendem Mund
Gänseblümchen in ihren Haaren trägt
ständig hüpfende tänzelnde Schritte tut
vergnügt ihre bunten Taschen schwenkt und
manchmal auf Waldwegen rückwärts geht
Träumend dicke Waldriesen umarmt
in abgefallenen staubtrockenen Blättern
nach Wichteln und Feen sucht
mich unvermittelt bei den Händen packt
und im Übermut ungestüm mit sich zieht 🙂
Meine innige Freundin – stets für eine Überraschung gut
Wo sind die Geschichten die sich von alleine schreiben?
Liegen sie schlummernd in
Wunderkisten und Schatztruhen?
Sind sie im weichen Boden der
Erde versteckt – von Keimen und
Wurzelgebilden gut bewacht?
Liegen sie verborgen im dichten
Gehölz von Ranken –
unter staubtrockenen Rosenblättern
listig versteckt?
Oder bereisen sie mit Kuttern und
uralten Seglern stürmende Meere
trotzen Gefahren, die zu unsäglich
sind, um sie je zu erzählen?
Lügengespinste?
Münchhausengeschichten?
*Sitzen Muse und Fantasie im Dämmern am Straßenrand
betrachten verstohlen die schlafverhangenen gähnenden
Menschengesichter – folgen ihnen auf ihren verschlungenen
Morgenwegen – blinzeln in den frühmorgendlichen
Sonnenschein und genießen dabei den Duft des allerersten
Cafés, während letzte einsame Nachtwandler heimwärts in
ihre Betten wanken?*
Keine Lüge, nur eine Möglichkeit – wenn die beiden sich treffen 🙂
Ohne Träume und Fantasie schreibt sich eine Geschichte nie
Meine Heimat liegt im Wald und an den Wochentagen
bin ich meist umringt von vielen vergnügten Kindern 🙂
An den Wochenenden dagegen ist es hier sehr still
Da sind die kleinen Racker zuhause bei ihren Eltern
Die Welt steckt voll von Blendwerk
und Fetzen von Wissen suggerieren ein Mehr
Ein Spiel mit Bruch und Brocken
und löcherigen stinkenden Socken
Vergiß nicht zu denken und abzuwägen
Mottenzerfressene Wahrheiten verzerren die Sicht
Als ich noch zaubern konnte
nahm ich vom Sternenstaub aus der Nacht
mischte Tageshelle hinein und mit einer
Handvoll Frühlingsblühen rührte ich alles
in einem großen irdenen Topf sehr gut um
Gab dem Wunder der Farben seinen ihm
zustehenden Raum und traumverloren
erwachte ich auf meiner Wolke mit der Haus-
nummer sieben – die blauäugig blickende
Acht erkannte ich dicht daneben und die
beiden lächelten einander wissend zu …
Sehe ich dann wie Krümel wandern und
Sonnenstrahlen in Staubpartikeln baden
Dann weiß ich, dass meine Mischung geglückt ist
Ich dachte bei mir
wieso kniest du hier
Dann erst sah ich das Kreuz am Wegrand
das eine so traurige Geschichte erzählt
Ich bin dir grün
Ich bin deine Wiese
Eine windige Brise
und notwendiges Wehen
im Tagesgeschehen
Dein Atem bin ich
in großer Not
Ich ahne dein Wanken
und öffne dir Schranken
Die kleine weiche Wolke
bin ich – hoch oben
die leise lacht
und endlich begreift
was wärmender Regen schafft
Jahr für Jahr geht es mir so. Der Winter ist noch nicht zu Ende, aber ich sehne mich schon nach den ersten Frühlingsboten. Dieses Jahr ist es besonders schlimm. Die Sehnsucht nimmt zu und ich blättere… Nicht nur am 1. März 2012 wurde ich fündig 🙂
Aber ich glaube, eines meiner sehnsüchtigen Frühlingssuche-Gedichte reicht *g*