Schneeflockenbaum oder Frühlingstraum

und plötzlich ein Schneeflockenbaum
wenigstens schien es von ferne so 🙂
Über und über war er mit schneeweißen
Blüten bedeckt –
als wolle die Natur
eine jungfräuliche Braut schmücken

Ein Frühlingstraum wie im Märchen
Keine Frau Holle und ganz und gar kein Gedicht

 

 

Das bist DU

Ich suchte nicht
vermisste nicht  – doch als
ich fand  –  da wußte ich
du hattest stets gefehlt

Du bist der Frosch im
Gartenteich – das Brötchen
auf dem Frühstückstisch

Der Käse zum Tomatenrot
das Kobaltblau auf der Palette

Auf einem I das Tüpfelchen

In Sumpf und Schlamm
bist du der feste Boden

Die Prise Edelmut im
übervollen Menschenboot
die Geste die kein Urteil
fällt  –  Vertrauen
sät und Leben wählt…

 

 

 

Mir war so danach  🙂 ⭐

Nicht nach dem Ernst, der ständig hinter mir her rennt
und mich an meiner zur Zeit noch winterlich dicken Jacke
festhält, nein, mir war nach dem kleinen hellen Wölkchen
inmitten der dunklen Riesenschatten …

 

 

 

 

Vorfreude

Die Freude vor dem Freuen

Wer kennt es nicht, dieses vorfreudige Gefühl,
weil man weiß, da steht ein ersehntes Ereignis
an und man freut sich jedesmal, wenn man auch
nur leise daran denkt
Doch es dauert und dauert, scheinbar ewig!

Die Spannung steigt und die Vorfreude hüpft und singt

Eine Art Lampenfieber, ein fiebriges Gefühl fast,
eine Spannung, die deinen Adrenalinspiegel immer
wieder in die Höhe schnellen läßt, wenn du dich
erinnerst, was bevorsteht, die in dir ein frohes
und erwartungsvolles Gefühl erzeugt

Vorfreude jubelt und füllt dich schon mal mit
Erwartung und diese tanzt Ringelreihen, du guckst
perplex, denn so etwas hast du nicht erwartet von
deiner eigenen Vernunft
Unbekannte Ufer erreicht sie hier…
Wundertüten stehen Spalier 🙂

Manchmal versucht man am Ende sogar, diese
Freude vor der Freude noch ein wenig hinauszuzögern,
in dem man spät losfährt, spät losgeht, langsam
schlendert, gekonnt gelangweilt in der Gegend
herumguckt, vielleicht sogar einen kleinen Umweg
macht, um dann plötzlich loszusprinten, weil es nun
doch schon fast zu spät ist, um pünktlich anzukommen

Nun ja, es gibt da unterschiedliche Verhaltensweisen,
ich weiß es, aber meine ist so und ich bin dann fast
überrascht, wenn es endlich soweit ist, das Wetter
mitmacht, kein fürchterlicher Furunkel und keine
Grippewelle mich abhalten konnte, mir kein Autounfall
in die Quere kam und ich fast pünktlich am richtigen
Ort ankam und es stellt sich dann heraus, die freudige
Freude vor der Freude war vollkommen berechtigt 🙂

 

 

Eine vorfreudige wahre Geschichte aus dem Jahr 2012, also keine
neu geschriebene, sondern eine, der ich eben wieder begegnet
bin und sie wollte so gerne mal wieder gelesen werden  🙂

Das Minienkelchen

Nicht alles ist traurig und nicht alles ist trist

Strahlende Augen im herzigen kleinen Kindergesicht
Ein Moment für die Erinnerung

Meine Kette  –  mein Ohrring
Sie hat ihren Spaß – wie gut daß ich schon saß 🙂

 

 

 

Heute feiern wir schon ihren dritten Geburtstag.
Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Lag sie nicht eben noch im Kinderwagen und schlief stundenlang?
Heute wäre ihr der Kinderwagen viel zu langweilig. Inzwischen saust sie  kleine Abhänge mit ihrem Rädchen bergab 🙂 und ist ein Wirbelwind, wie er im Buche steht

Entengeschnatter oder auch Gutelauneworte

Es war ein Tag
mit federigen Freudenwölkchen
und blau schimmerndem Licht
das wärmere Zeiten und silber-
helle Nächte verspricht

Mir schien´s wie ein Tag
der mich aufs Neue gebar

Ich lachte in der Nacht  –
sah sechs kleine Enten auf
mich zuschwimmen
abdrehen und mitten in
haushohe Wellen hineintauchen

Die Wellen kippten vornüber
und die Enten verschwanden
Ich weinte um sie  …

Da kamen sie wieder
pitschnass ihr Gefieder  🙂

Ihr vergnügtes Geschnatter
freute mich lange

 

Aufgebraucht

Aufgebraucht waren die Lobesworte
Die Zeit von Hymnen und Oden
war vorbei – bleich und zerschlissen
lagen sie zwischen Wälzern und
dicken Folianten in feuchtem
bröckelndem Mauerwerk

Märchen und Sagen lagen tief
vergraben in verschütteten Kellern
und klaftertiefen Verliesen

Nackt und bloß war der Mensch zurück-
geblieben
Die Erde hatte sich gegen das gnaden-
lose Ausbeuten gewehrt und dem Menschen
ein unrühmliches Ende beschert

Es wurde öde und leer –

Berge und Meere verschwanden
die gesamte Schönheit der Erde
Selbst feuerspeiende Vulkane
rauchten nicht mehr
Einst fruchtbares Land lag
brach und Wüste breitete sich
in diffuser Dämmerung aus

Der Rat der Weisen mußte tagen
wollte der Rest der Menschen einen
Neuanfang wagen

Möge es nie so werden. Möge die Natur sich nie gegen uns wenden.
Möge sie uns vieles verzeihen und erkennen, daß wir auf dem Wege
der Besserung sind – wenn auch noch viel zu wenig geschehen ist, um
Lebenswichtiges zu erhalten … und ihr damit unsere Wertschätzung
zu zeigen.

Ist es das oder Anderes?

Manchmal – da höre ich von
Langeweile und überlege mir
was das eigentlich ist

Ich vermute es ist die lange
Dünne mit dem blassen schmalen
Gesicht den ungelenken
Gesten die ich manchmal aus
der Ferne sehe

Nie kommt sie näher befaßt sich
lieber mit den Anderen die vor
mir stehen

Sie beginnen sich seltsam zu
bewegen sich alleine zu wähnen
reißen ihre Münder auf als
wollten sie gähnen doch kein
Laut ist zu hören denn eine
Stimme haben sie nicht

Matt und wie leblos scheinen
sie mir und ich hüte mich
näher   heranzugehen …

Eine lange Dünne fand ich in meiner unmittelbaren Umgebung nicht,
aber ich fand meine Lesemaus, die sich auf einen strategisch günstigen Platz gesetzt hat.
Kann man sie überhaupt erkennen? Sie ist halt ein wenig  unscheinbar … 🙂

Jetzt weiß ich endlich, wieso ich nichts von Langeweile weiß.
Sie schirmt mich ab, meine Lesemaus

Wunsch nach Sonne

Mit Vorsicht geruhsam betulich
ging ich meine üblichen Wege

Hindernisse vermied ich
schlug prächtige Bogen

Griff nicht nach den
Sternen und ließ auch
den Mond da oben

Da schnupperte ich in
mildester Luft einen
überaus berauschenden
Frühlingsduft

Und ich rannte ihm

entgegen meiner
sonstigen Gewohnheit

freudig und eilig entgegen 🙂