Beim Durchsehen meiner Gedichtedatei gelangte ich zu einem Schwanengedicht, das mich sehr bewegte, heute genau so wie damals vor zehn Jahren
Im Dämmerlicht verborgen
ein unscheinbarer Weiher
Hier lag vor langen Zeiten
ein sonnenlichter See
Es trafen sich sechs Schwäne
die ich noch vor mir seh
Als sie im Nichts verschwanden
erhoben sich die Gräser und
wuchsen in die Fluten
eroberten den See
Sie wiegten sich sehr leise
und traurig klang ihr Lied
Die Zeit verging, es wurde
Tag und auf ihn folgte stets
die Nacht, so wie sichs die
Natur gedacht
Da plötzlich brausten Schwingen
in Aufruhr war der Himmel
Es kam ein Schwan geflogen
zerzaust vom langem Flug.
Ein Flügel hing, er schien verletzt.
Der Teich hielt seinen Atem an
Er litt mit diesem Schwanenmann
Da stiegen leichte Nebel
verbargen Schwan und Teich
und aus der Not geboren
entstand ein stilles Wunder
des Schwanen Schattenreich
Im stillen Wasserspiegel
versank er in Gedanken, sah
Böses unter Algen schwimmen
und mit dem hellen Lichte
ringen
Die Ferne sah er hell und klar
und wußte, wem viel Leid geschah
Er sah auch Glück und gute
Stunden und konnte doch nie
selbst gesunden
Es handelt sich hier um eine mystische Schwanenfigur
aus einem ganz besonderen Buch.
Eines der Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte,
bis man weiß, wie die Geschichte weiter- bzw. zu Ende geht.