Friedensgedanken

Die Mandelbäume blühen und wir träumen alle vom Frieden

Ich grüße den Riesen auf Reisen
sehe wie Windräder sich dreh´n
und zwei Menschen Hand in Hand
auf ihren Turm im wolkigen Licht
zugehen

Reisende Träume, die den Erdball
umsegeln mit dem brennenden
Willen von Weltfrieden zu singen

Ein Himmelsschloß segelt
–  getragen vom Wind  –  dorthin

wo weltbeste friedvolle
Gedanken zuhause sind

Auf weißen Kissen

Auf weißen Kissen wollt ich sitzen
Ich sah sie durch die Bäume blitzen …

Doch als ich näher und näher kam, erkannte ich die
wunderhübschen frisch aufgeblühten Buschwindröschen.
Da ich kein einziges von ihnen verletzen wollte,
verzichtete ich auf das Sitzen und wartete lieber
auf die nächste Bank 🙂

Plötzlich hatte der Wald sein Aussehen verändert
Aus dem Dunkel war Licht geworden
Die Sonne strahlte wärmend,  als wäre sie aus hellem
Gold,  und in meinem Innern erkannte ich endlich mal
wieder dieses zupfende freudige Glucksen
Ich hatte es viel zu lange vermisst

Der Frühling hatte mich endlich wieder

Kindliche Fantasie

Als ich jung war
und voll kindlicher Fantasie war

schien der Mond auch am Tage
und die Sonne des Nachts

Ich las, dass Melonen
an Bäumen reifen und Zitronen
zwischen Orangen hängen

Ich las von Zwergen und Riesen
vom Land in den Schatten
von Feen und Prinzen

Vom Zauber der Welt
zu dem sich das Wissen um Wunder
gesellt

Ich las von riesigen Blüten von
Faltern die fliegen und lebenden
Steinen die sehr oft weinen

Die Zeit hatte Flügel und flog vorbei

Nun seh ich die Sonne am Tage
und den Mond in der Nacht

Doch hör´ich immer noch das Kind
in mir das über mich lacht

 

Was heißt das schon, erwachsen zu sein …

Menschenkind

Menschenkind

entdecke die Wunder – die dich umgeben
schau das himmlische Blau das sich auch
hinter bleiernem Grau verbirgt

Sieh die durchsichtigen schillernden
Falter die wie trunken fliegen   –
gespeist vom Nektar der Frühlingselfen

Königliche Blüten – die eben noch kahle
Winterbäume bedecken – feinste frischgrüne
Triebe – die unaufhörlich sprießen und
aus dem Blattlosen dichte sich leise
wiegende Laubkronen zaubern

Sieh die Fülle der Blütenpracht und wie
darüber eine butterblumenfarbene Sonne lacht
zwitschernde Vögel die dir von besonderen
Geschichten berichten

Beachte die winzigen Käfer – ihr leuchtendes
Rot – als seien sie Boten vom Morgenrot

Fühle den samtigen Boden unter deinen Sohlen
verletze ihn nicht und singe und springe
noch im Regen umher

Menschenkind

sieh doch die Wunder die dich umdrängen
und vergiß weder Mond noch Sterne die in glas-
klaren Nächten hoch oben am Himmel hängen

 

Im Zauberwald

in dem die Bäume licht
Steine lächeln – mancher spricht

In jedem Moosbett ein Gedicht
im Schein der Sonne summen Stimmen

Zweige tanzen  –  Äste singen
Goldne Streifen wiegen Lichter
feingezeichnet die  Gesichter

Träume finden Teiche
die am Morgen noch verborgen

Stille lächelt stillvergnügt und
trifft auf Küsse die nur hauchen …

und tief
ins Reich der Liebe tauchen

 

 

Setz dich

Setz dich
doch bitte mein Lieb
und nimm Platz auf dem
schönsten meiner Frühlingsstühle

Er ist nicht mehr jung
und kaum noch farbenprächtig –
aber immer noch standfest und
liebenswürdig steht er
für dich bereit

Ist er nicht wunderhübsch, dieser alte Stuhl, den ich vor einer Schule gefunden habe?  🙂
Ich mußte ihm einfach  einige Worte zu widmen

Ein Schwan

Beim Durchsehen meiner Gedichtedatei gelangte ich zu einem Schwanengedicht, das mich sehr bewegte, heute genau so wie damals vor zehn Jahren

Im Dämmerlicht verborgen
ein unscheinbarer Weiher

Hier lag vor langen Zeiten
ein sonnenlichter See
Es trafen sich sechs Schwäne
die ich noch vor mir seh

Als sie im Nichts verschwanden
erhoben sich die Gräser und
wuchsen in die Fluten
eroberten den See
Sie wiegten sich sehr leise
und traurig klang ihr Lied

Die Zeit verging, es wurde
Tag und auf ihn folgte stets
die Nacht, so wie sichs die
Natur gedacht

Da plötzlich brausten Schwingen
in Aufruhr war der Himmel
Es kam ein Schwan geflogen
zerzaust vom langem Flug.
Ein Flügel hing, er schien verletzt.
Der Teich hielt seinen Atem an
Er litt mit diesem Schwanenmann

Da stiegen leichte Nebel
verbargen Schwan und Teich
und aus der Not geboren
entstand ein stilles Wunder
des Schwanen Schattenreich

Im stillen Wasserspiegel
versank er in Gedanken, sah
Böses unter Algen schwimmen
und mit dem hellen Lichte
ringen

Die Ferne sah er hell und klar
und wußte, wem viel Leid geschah
Er sah auch Glück und gute
Stunden und konnte doch nie
selbst gesunden

 

Es handelt sich hier um eine mystische Schwanenfigur
aus einem ganz besonderen Buch.
Eines der Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte,
bis man weiß, wie die Geschichte weiter- bzw. zu Ende geht.

 

 

 

 

 

 

Gelbes

Ringsum seh ich Gelbes spriessen
bis hinauf zum Himmel fliessen

Gelbe Blüten  –  winzigklein
mit vielen ander´n im Verein
leuchten strahlend in der Sonne

und verbreiten Frühlingswonne

Honiggelbe Blümchen blitzen
die im frischen Grase sitzen

In die Schränke fliegen Mützen
in den Pfützen wächst es grün

Dürre Zweige zeigen Leben
lächeln endlich frühlingsfroh

Kindermünder singen Lieder und
keiner wünscht den Winter wieder

Und trotzdem herrscht Krieg und Menschen sterben.
Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich scheinbar unbeschwert Frühlingszeilen schreibe
Aber unbeschwert bin ich schon lange nicht mehr, das könnt ihr mir glauben.

 

 

 

 

Erwartung

Erwartung flog – so hoch sie konnte
der Sonne kam sie viel zu nah
verbrannte sich die Flügelspitzen

Und fühlte einen feinen Stich
als sie der Höhe flink entwich
den Flug in andre Bahnen lenkte
und sich selbst zerknirschtes
Lächeln schenkte

Dann flog sie weiter – ach so hoch
sah Menschenfreud und Menschenleid
stets auf der Hut vor Übermut
flog mit Bedacht – von besten Lotsen
still bewacht

Ich warf  vorhin einen Blick  ins Jahr 2014, in den März, und da fand ich diese Zeilen von mir über die Erwartung…
Das Narzissenfoto ist von gestern, als es ganz vorsichtig und leise zu dämmern begann.