Ich mag mich – oft – wenn ich mich sehe
Ich mag mich nicht wenn ich sehe
wie ich vergehe
Ich habe Falten wie die Alten
Krähenfüße in meinem Gesicht
Siehst du sie nicht?
Strahlenkränze verzieren die Augen
die ohne Brille kaum taugen
Was ist mit dem Rücken?
Ich möchte mich bücken
Was ist mit dem Bauch?
Da ist eine kleine Wölbung – siehst du sie auch?
Beim Aufrichten bemerke ich ein
leichtes Ziehen in beiden Knien
Rank und schlank scheinen die Beine
beim Hochlegen atmen sie auf wie ich meine
Doch wohlgeformt ist der Busen
auch heute noch unter den Blusen
Apart ist der Nacken
ich lass ihn von Kälte nicht packen
und stelle die Kragen der Jacken
Es vergingen die Jahre
Dünnhäutig und rissig wurde die Haut
Bräunlich die vorlauten Flecken
die Angst vor Krankheiten wecken
Darunter stecken müde die Knochen
Brich sie dir nicht
sie sind mürbe und trocken
Ich mag mich – oft – wenn ich mich sehe…
Tja, was soll ich dazu sagen?
Die Falten kamen mit den Jahren und die Weisheit, auf die warte ich immer noch 🙂
Manchmal finde ich ein Fitzelchen davon, aber eigentlich möchte es von mir nichts wissen,
lacht mich aus und meint, ich solle zufrieden sein mit dem, was ich erkennen kann,
wenn ich tief in mich hineinhöre …