Der eilige Tag

Er hatte es eilig der Tag
der noch vor dem Dämmern begann

Er zählte die Sekunden und alle
gerundeten Ecken wichen vor seinem
Ungestüm fix zurück

Wärmende Decken fegte er
von den Betten und kannte kein
Pardon mit den Trödeligen
und Halbnochschlafenden

Im Gehen noch Frühstück und nur
Zeit für einen halben Kaffee
Kein gedankenvolles Lesen und
keinerlei Ruhe im Unruhegesicht

Er hatte Termine – war fest getaktet
Abweichungen duldete er nicht

Müßige Momente wichen ihm aus
Vom Baumeln der Seele und
gemächlichem Bummeln hatte er
nie gehört und wie sehr hätte es
ihn in seinem eiligen Ablauf gestört…

 

Als es Abend wurde, atmeten die Menschen auf
Sie fielen gestreßt in ihre Betten
und ihr Schlaf war unruhig

Dabei wäre Entspannung das Wichtigste
gewesen – nach diesem viel zu eiligen Tag

27 Gedanken zu „Der eilige Tag

      1. Du hast diese Art von Tagen so meisterlich als Typen beschrieben, dass ich ihn direkt vor Augen hatte. Ich sah ihn als Mann, nicht weil Männer so sind, wohl aber die heute vorherrschende gesellschaftlichen Formen.

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      2. Ich dachte an ihn als Wesen, das keinem der beiden Geschlechter wirklich angehört, liebe Gerda, an eine Zeiteinheit, die uns quälen wollte mit ihrer Hektik und ihrem Sauseschritt.
        Du merkst schon an meiner Wortwahl, da steckte alles Mögliche drin 😉

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  1. Heftig, schnell, ja, so manche Tage… So könnt ich’s gar nicht mehr, da bin ich sicher. Vor allem jene Tage, die klug geplant eigentlich eine überschaubare Struktur aufwiesen und dann: „Auf sie wartet Frau Soundso…“ „Aber – die hat doch heute gar keinen Termin!“ „Aber sie sagt, es sei wichtig!“ Seufz. „Verschieben sie doch bitte die anderen Termin nach hinten.“ „Dann wird es heut aber wieder spät?“ „Genau.“

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    1. Ja, sie leisten Großes. Das kann man getrost sagen! Herzen, die Ersatzteile brauchen, um weiter schlagen zu können, Körper nach Unfällen wieder zusammenflicken… Groß ist ihr Können und sie sind auch nachts im Einsatz.
      Liebe Grüße von Bruni an Dich, liebe Edith

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  2. liebe bruni, toll eingefangen! ja, solche tage gibt es … manches mal „hausgemacht“, in anderen fällen jedoch sehr notwendig, wenn es um leben und tod geht… dennoch, ruhepausen sind wichtig! liebe grüße!

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    1. Manchmal hausgemacht! Oh ja, und doch meist unnötig, wie sich anschließend herausstellt! Die anderen eiligen Tage kenne ich aus meiner jüngsten Vergangenheit. Jetzt ist aber wieder Ruhe eingekehrt, wenigstens so einigermaßen, und alles ist gut.
      Liebe Grüße von Bruni

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